# taz.de -- Bericht der UN zum Klimawandel: Meeresspiegel steigt auf Rekordwert | |
> Einem Bericht der Vereinten Nationen zufolge waren die letzten vier Jahre | |
> die wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen. Der UN-Generalsekretär | |
> schlägt Alarm. | |
Bild: Das Wasser steigt, die Strände werden nasser | |
Genf/New York dpa | 2018 ist der Meeresspiegel außergewöhnlich stark | |
gestiegen. Der globale Mittelwert lag nach Angaben der | |
Weltwetterorganisation (WMO) um etwa 3,7 Millimeter über dem Wert von 2017. | |
Der durchschnittliche Anstieg seit 1993 betrage 3,15 Millimeter pro Jahr. | |
„Die in diesem Bericht veröffentlichten Daten geben Anlass zu großer | |
Sorge“, schreibt UN-Generalsekretär António Guterres in einem am Donnerstag | |
in New York vorgestellten Bericht der WMO. | |
Demnach sind die vergangenen vier Jahre die wärmsten seit Beginn der | |
Aufzeichnungen gewesen. Die globale Durchschnittstemperatur an der | |
Oberfläche habe im Jahr 2018 rund ein Grad Celsius über dem Referenzwert | |
für die vorindustrielle Zeit gelegen. „Zum Zögern ist keine Zeit mehr“, | |
warnte Guterres. | |
Der Bericht sei ein „Weckruf“, sagte Guterres bei einer Pressekonferenz am | |
Donnerstag in New York und warnte speziell vor den Folgen des Klimawandels | |
für die Gesundheit der Menschen. „Die Kombination von extremer Hitze und | |
Luftverschmutzung stellt sich als immer gefährlicher heraus, besonders wo | |
Hitzewellen länger, intensiver und häufiger werden.“ | |
Der WMO-Bericht, zu dem zahlreiche Experten weltweit sowie verschiedene | |
UN-Institutionen beigetragen haben, befasst sich unter anderem mit extremen | |
Wetterereignissen, zu denen auch der jüngste Zyklon „Idai“ zählt. Dieser | |
hatte am vergangenen Wochenende zu Überschwemmungen in weiten Teilen von | |
Mosambik, Simbabwe und Malawi im südöstlichen Afrika geführt. „Er könnte | |
sich als eine der tödlichsten wetterbedingten Katastrophen auf der | |
Südhalbkugel erweisen“, sagte der WMO-Generalsekretär Petteri Taalas. | |
## Wie sich der Klimawandel auswirkt | |
Der WMO-Bericht befasst sich unter anderem auch mit folgenden Auswirkungen | |
des Klimawandels: | |
Vertreibung: :Von den 17,7 Millionen Binnenflüchtlingen, die die | |
Internationale Organisation für Migration (IOM) nachverfolgte, mussten bis | |
September 2018 zwei Millionen Menschen wegen Katastrophen in Verbindung mit | |
Wetter und Klima ihre Heimat verlassen. Dazu gehörten etwa Dürren, | |
Überschwemmungen und schwere Stürme. | |
Hitze, Luftqualität und Gesundheit: Infolge des Klimawandels nehmen | |
Hitzewellen zu: Die Zahl der davon betroffenen Menschen stieg von 2000 bis | |
2016 um geschätzt 125 Millionen. Das liege vor allem daran, dass | |
Hitzewellen im Schnitt 0,37 Tage länger dauerten als im Zeitraum zwischen | |
1986 und 2008. Experten erwarten, dass solche Ereignisse in Häufigkeit, | |
Stärke und Dauer weiter zunehmen werden. | |
Ozeanwärme: 2018 gab es neue Rekordwerte für den sogenannten Wärmeinhalt | |
der Ozeane in den oberen 700 Metern sowie in den oberen 2000 Metern der | |
Gewässer. Laut dem Bericht gehen mehr als 90 Prozent der infolge der | |
globalen Erwärmung vorhandenen zusätzlichen Energie in die Ozeane. Der | |
Wärmeinhalt der Ozeane ist ein Maßstab für den Energiestau. | |
Gletscherrückgang: Laut vorläufigen Analysen des | |
Welt-Gletscher-Beobachtungsdiensts (WGMS) hat die Gletschermasse im | |
Wasserwirtschaftsjahr 2017/18 zum 31. Mal in Folge abgenommen. Das | |
Wasserwirtschaftsjahr weicht in der Regel vom Kalenderjahr ab, um die | |
Jahresbilanz der Niederschläge erfassen zu können. Dazu gehört etwa das | |
Schmelzwasser des jeweils vergangenen Winters. | |
29 Mar 2019 | |
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