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# taz.de -- Rausschmiss beim VfB: Ziemlich viel vielleicht
> Bundesligist Stuttgart hat seinen Sportvorstand entlassen. Thomas
> Hitzlsperger soll die Wende im Abstiegskampf einleiten. Ob's klappt?
Bild: Nachfolger mit Vorgänger: Thomas Hitzlsperger und Michael Reschke
BERLIN taz | Nun wurde also auch beim VfB Stuttgart die Reißleine gezogen.
Nachdem sich am Morgen die Ereignisse beim 1. FC Nürnberg, dem Konkurrenten
beim Kampf gegen den Abstieg aus der Fußball-Bundesliga, überschlagen
hatten, zog am frühen Nachmittag der VfB nach. Dem Trainer hatte er am
Montag noch eine Jobgarantie ausgesprochen, heute musste Sportvorstand
Michael Reschke nach knapp eineinhalb Jahren im Amt selbst seinen Hut
nehmen. Die in ihn gesetzten Hoffnungen, vor allem was erfolgreiche
Transfers anging, konnte er nicht erfüllen.
Auch ein Nachfolger wurde gleich präsentiert: Ex-Nationalspieler Thomas
Hitzlsperger übernimmt den Job. Der 36-Jährige hatte bisher in Stuttgart
das Nachwuchsleistungszentrum geleitet und ist Mitglied im Präsidium des
Vereins. „Mit Thomas gewinnen wir einen Fachmann, der nicht nur
Sportkompetenz und die Nähe zum aktiven Profifußball mitbringt, sondern
auch die notwendige Führungsqualität“, stellte der Vorsitzender des
Aufsichtsrats, Wolfgang Dietrich, fest.
Hitzslperger wird jetzt zusammen mit VfB-Coach Markus Weinzierl die Aufgabe
haben, den Klub vor dem Abstieg zu bewahren. Im Moment stehen die
Stuttgarter mit nur 15 Punkten aus 21 Spielen auf dem Relegationsplatz, nur
einen Punkt vor Hannover 96. Der Rückstand auf den Tabellen-15. Augsburg
beträgt drei Punkte. Der katastrophale Auftritt der Stuttgarter am
vergangenen Sonntag beim 0:3 in Düsseldorf dürfte die Verantwortlichen im
Klub mehr als nachdenklich gestimmt haben. Am kommenden Samstag wartet
Champions-League-Aspirant RB Leipzig – alles andere als eine leichte
Aufgabe.
Woher also soll die ersehnte Rettung kommen? Vielleicht ja tatsächlich aus
der neuen Führungskombination Hitzlsperger-Weinzierl. Immerhin: Der eine
hat Erfahrung beim VfB Stuttgart, der andere im Abstiegskampf. Hitzlsperger
hat von 2005 bis 2010 beim VfB gespielt und führte das Team 2007 zur
Meisterschaft. Weinzierl hat den FC Augsburg vor dem Abstieg bewahrt und
den Klub 2015 in die Europa League geführt.
Vielleicht kann Hitzlsperger mit seiner Leidenschaft für den Verein
Mannschaft und Fans zusammenbringen. Vielleicht kann er es schaffen die
angeknackste Stimmung ins Positive kippen. Vielleicht kann Weinzierl sich
an seine Augsburger Zeit erinnern, in der er 2012/13 das Wunder
vollbrachte, nach einer 9-Punkte Hinrunde noch 15. zu werden. Vielleicht
kann er einen solchen Kampfgeist wie damals auch beim VfB entwickeln. Ja,
vielleicht könnten die beiden es tatsächlich schaffen, den Traditionsklub
wieder aufzurichten. Ziemlich viel vielleicht.
12 Feb 2019
## AUTOREN
Carlotta Rust
## TAGS
Fußball
Fußball-Bundesliga
Abstiegskampf
VfB Stuttgart
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FC Bayern München
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Peter Bosz
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