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# taz.de -- Neonazi in Charlottesville: Verurteilt wegen Mordes
> Der Rechtsextremist James Fields fuhr mit einem Auto in eine Gruppe von
> Anti-Nazi-Demonstranten und tötete dabei eine Aktivistin. Nun wurde er
> verurteilt.
Bild: Der Seitenscheitel sitzt beim verurteilten Rechtextremisten James Fields
Washington epd | Gut ein Jahr nach den [1][Ausschreitungen von
Charlottesville] im US-Bundesstaat Virginia ist der Mordprozess gegen einen
Rechtsextremisten mit einem Schuldspruch zu Ende gegangen. Ein
Geschworenengericht urteilte am Freitag (Ortszeit) laut einem Bericht in
der Lokalzeitung „Daily Progress“, der 21-jährige James Alex Fields habe
seinen Pkw am 12. August 2017 [2][vorsätzlich in eine Gruppe von
Anti-Nazi-Demonstranten gesteuert.] Dabei tötete er die 32-jährige
Aktivistin Heather Heyer. Mehr als zwanzig Menschen wurden verletzt.
Die 160 Kilometer von der Hauptstadt Washington entfernte Universitätsstadt
Charlottesville erregte vor fünfzehn Monaten weltweit Aufsehen. Am 11.
August zogen mehrere hundert Weiße, überwiegend junge Männer, mit
Nazi-Fahnen, rassistischen Symbolen und Fackeln durch die Stadt. Behörden
erklärten den Notstand, um weitere Demonstrationen zu unterbinden.
Fields reiste zum Aufmarsch aus seinem Wohnort in Ohio. Beim Prozess legte
die Staatsanwaltschaft SMS-Nachrichten zwischen Fields und seiner Mutter
vor. Die Frau habe ihren Sohn gewarnt, er solle vorsichtig sein bei der
Kundgebung. Fields habe entgegnet mit einem Hitler-Foto und dem Text, „wir
sind nicht diejenigen, die vorsichtig sein müssen“.
Die Verteidigung hat die Todesfahrt nicht bestritten, jedoch behauptet, der
junge Mann sei aus Angst in die Menge gerast. Die zwölf Geschworenen
folgten dem bei mehrstündiger Beratung nicht. Das Strafmass soll in Kürze
verkündet werden. Dem Verurteilten droht lebenslange Haft und wegen des
Mordes zudem eine bundesstaatliche Anklage. Darin werden Fields
Hassverbrechen vorgeworfen, die mit dem Tod bestraft werden können.
Der Aufmarsch in Charlottesville stand unter dem Motto „Vereinigt die
Rechte“. Laut Bürgerverband „Anti-Defamation League“ brachte die Aktion
unterschiedliche Gruppen vom Ku-Klux-Klan bis zu den Neo-Nazis zusammen.
Die rechtsextreme Einheit hatte offenbar wenig Bestand. Am Jahrestag der
Ausschreitungen im August 2018 kamen in Washington nur etwa zwei Dutzend
Rechtsaktivisten zu einer groß angekündigten Kundgebung.
8 Dec 2018
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[1] /Trumps-spaete-Reaktion-zu-Charlottesville/!5439691
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