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# taz.de -- Geschäftsführung des Grimme-Instituts: Verlängerung für Frauke …
> Die Gesellschafter des Grimme-Instituts beraten über einen neuen Vertrag
> für die Direktorin. Mehrfach wurde sie als wenig wahrnehmbar kritisiert.
Bild: Unsichtbar? Bevor sie Direktorin des Grimme-Instituts wurde, war Frauke G…
Berlin taz | Fünf Monate noch. Dann läuft der Vertrag von Frauke Gerlach
als Direktorin des Grimme-Instituts aus. Seit Mai 2014 leitet die Juristin,
die zuvor parteilose Justiziarin der nordrhein-westfälischen
Landtagsfraktion der Grünen sowie Aufsichtsratsvorsitzende des
Grimme-Instituts war, das wichtigste Medieninstitut des Landes. Wenn das so
bleiben soll, müssen die Gesellschafter langsam Tempo aufnehmen.
Und wie aus Gesellschafterkreisen zu hören ist, soll tatsächlich bei der
Sitzung der Gesellschafter am Mittwoch die Vertragsverlängerung Gerlachs
beschlossen werden.
Dass über den Vertrag diskutiert würde, bestätigte der größte
Gesellschafter des Grimme-Instituts, der Deutsche Volkshochschul-Verband,
der taz: „Das Thema ‚Vertrag der Geschäftsführung‘ steht auf der
Tagesordnung“, heißt es per Mail.
Das ist erstaunlich spät: Üblicherweise wird eine Entscheidung über
ähnliche Verträge bereits ein Jahr vor Vertragsende getroffen. Doch
anscheinend konnten sich die Gesellschafter – zu denen neben den
Volkshochschulen auch der Westdeutsche Rundfunk, das ZDF, das Land
Nordrhein-Westfalen, die Film und Medien Stiftung NRW, die Stadt Marl und
die Landesanstalt für Medien NRW gehören – bisher nicht aufraffen, Gerlach
das Vertrauen für eine zweite Amtszeit auszusprechen.
## Politische Entscheidung?
Einiges erinnert an die Berufung Gerlachs Anfang 2014: Auch da lief nicht
alles glatt, die Entscheidung der Gesellschafter wurde als politische
Entscheidung der damaligen Landesregierung aus SPD und Grünen kritisiert.
Während des Auswahlverfahrens kritisierte die damals noch oppositionelle
FDP „die Rückkehr zu Zeiten des Auskungelns wichtiger Positionen durch die
Staatskanzlei“.
Gerlachs Vorgänger Uwe Kammann war vor der geschäftsführenden Tätigkeit
Redaktionsleiter des Medienressorts des Evangelischen Pressedienstes. Auch
für seine Nachfolge gab es einen profilierten Medienjournalisten als
Kandidaten: Dieter Anschlag, Chefredakteur der Medienkorrespondenz. Nachdem
allerdings bekannt geworden war, dass auch Gerlach im Rennen sei, sagte
Anschlag dem Institut ab.
Gerlach war damals nicht nur Aufsichtsratsvorsitzende des Grimme-Instituts,
sondern zudem Aufsichtsratsmitglied bei den Grimme-Gesellschaftern
Filmstiftung und Landesmedienanstalt. Es könne deshalb „nicht von einem
fairen, offenen Verfahren gesprochen werden“, teilte Anschlag damals mit.
Seit ihrem Amtsantritt wurde mehrfach kritisiert, dass Gerlach zu wichtigen
medienpolitischen Fragen wenig wahrnehmbar sei. „Man hört nichts und liest
nichts und sieht nichts. Das Medieninstitut kommt in den Medien nicht mehr
vor“, kritisierte beispielsweise [1][der Fernsehkritiker Fritz Wolf bereits
im August 2015 in seinem Blog.] In den vergangenen Monaten war Gerlach
allerdings etwas präsenter: Vor allem zum Thema Öffentlich-Rechtliche
äußerte sie sich in verschiedenen Medien mit [2][Gastbeiträgen] und
[3][Interviews.]
Das Grimme-Institut analysiert Angebote und Entwicklungen von deutschen
Medien und vergibt unter anderem den Grimme-Preis an herausragende
Fernsehbeiträge und den Grimme Online Award.
4 Dec 2018
## LINKS
[1] http://www.wolfsiehtfern.de/2015/08/im-uebrigen-bin-ich-der-meinung-dass-11/
[2] https://www.tagesspiegel.de/medien/zukunft-des-oeffentlich-rechtlichen-rund…
[3] https://www.deutschlandfunk.de/grimme-chefin-zum-oeffentlich-rechtlichen-ru…
## AUTOREN
Frederik Schindler
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