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# taz.de -- Tsunami trifft indonesische Inseln: Hunderte Opfer auf Sumatra und …
> Mindestens 222 Menschen haben in der Flutwelle ihr Leben verloren. Mehr
> als 840 wurden verletzt, Dutzende sind vermisst.
Bild: Spuren der Verwüstung im Westen der Insel Java
Berlin taz | Nach einem erneuten Tsunami vor der Küste Indonesiens ist die
Zahl der Todesopfer am Sonntag gestiegen. Mindestens 222 Menschen seien
infolge der etwa drei Meter hohen Welle ums Leben gekommen, hieß es am
Sonntagnachmittag. Nach Angaben der örtlichen Katastrophenschutzbehörden
wurden zudem 843 Menschen verletzt. Weitere rund 30 gelten als vermisst.
Die Welle hatte am Samstagabend Hotels und Häuser an den Küsten der
indonesischen Inseln Sumatra und Java mitgerissen. Sie traf nach Ortszeit
gegen 21.30 Uhr ein, als die Strände in der bei Touristen aus der
Hauptstadt Jakarta beliebten Region voll gefüllt waren. Ein Video zeigt die
indonesische Rockband Seventeen, die während eines Konzerts am Strand in
der Provinz Banten auf Java von der Bühne gerissen wird.
Indonesien wird immer wieder von Beben und Flutwellen heimgesucht. Erst im
September hatte ein Erdbeben auf der Insel Sulawesi einen Tsunami in Gang
gesetzt, bei dem mehr als 2.000 Menschen ums Leben kamen. Die jüngsten
Ereignisse erinnern an das Jahr 2004: Auch damals traf zur Weihnachtszeit
eine Welle auf Indonesien und einige Nachbarländer. Das Ausmaß des Tsunamis
vom Samstag ist damit allerdings kaum vergleichbar. Vor 14 Jahren wurden
mehr als 230.000 Menschen in Indonesien und anderen Staaten der Region
getötet.
Diesmal soll ein Ausbruch des Vulkans Anak Krakatau ein Seebeben und
dadurch einen Erdrutsch unter Wasser ausgelöst haben. Der darauf folgende
Tsunami sei verstärkt worden durch eine Springflut bei Vollmond. Anak
Krakatau zählt zu den aktivsten Vulkanen des Planeten. Erst in den 1920er
Jahren erhob sich die Vulkaninsel aus dem Wasser. Sie liegt zwischen
Sumatra und Java. Dass ein Tsunami durch einen Vulkanausbruch ausgelöst
wird ist selten. Meist verursachen Beben unter dem Meeresboden die Wellen.
## Entwarnung vor der Katastrophe
Indonesiens Präsident Joko Widodo drückte seine „tiefe Betroffenheit“ aus.
Der Sänger der Band Seventeen veröffentlichte ein Video und teilte unter
Tränen mit, dass der Manager und der Bassist getötet worden seien. Angela
Merkel schickte [1][ein Kondolenztelegramm] nach Jakarta. Eine
Regierungssprecherin in Berlin erklärte: „Wir hoffen, dass nun viele
Menschen gerettet werden können.“
Für Diskussionen sorgt, dass es vor der Flutwelle eine explizite Entwarnung
gegeben hat. Da kein starkes Erdbeben aufgezeichnet worden war, hatte die
Indonesischen Agentur für Geophysik vermeldet: „Bleiben sie ruhig!“ Nach
Eintreffen der Wellen ließ die Katastrophenschutzbehörde zunächst wissen,
es habe sich nicht um einen Tsunami, sondern um eine Flutwelle gehandelt.
Beide Tweets löschten die Behörden anschließend.
Später bestätigte der Katastrophenschutz, es habe sich um einen Tsunami
gehandelt. Die Jakarta Post berichtete am Sonntag, dass Experten noch
untersuchten, ob es tatsächlich eine Verbindung zwischen dem Vulkanausbruch
und der Welle gegeben habe.
23 Dec 2018
## LINKS
[1] https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/kondolenztelegramm-von-bun…
## AUTOREN
Jannis Hagmann
## TAGS
Indonesien
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Schwerpunkt Klimawandel
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