# taz.de -- Leichte Sprache: Wahl zur Behinderten-Vertretung | |
> Viele Firmen haben eine Schwer-Behinderten-Vertretung. Diese Vertretung | |
> wird aktuell neu gewählt, zum Beispiel in der Stadt Bremen. | |
Bild: Viele Firmen haben Schwer-Behinderten-Vertreter | |
Hinweis: | |
[1][Hier] können Sie den Text herunterladen. | |
[2][Hier] lesen Sie den Original-Text. | |
──────────────────── | |
Viele Firmen haben eine Schwer-Behinderten-Vertretung. | |
Diese Vertretung besteht aus einer oder mehreren Personen. | |
Was machen diese Personen in der Firma? | |
Sie unterstützen schwer-behinderte Mitarbeiter. | |
Sie vertreten die Interessen von schwer-behinderten Mitarbeitern. | |
Die Schwer-Behinderten-Vertreter werden alle 4 Jahre neu gewählt. | |
Aktuell finden die Neu-Wahlen statt. | |
Haben alle Firmen eine Schwer-Behinderten-Vertretung? | |
Die Schwer-Behinderten-Vertretung haben nur Firmen | |
mit 5 oder mehr schwer-behinderten Mitarbeitern. | |
Was bedeutet „Schwer-Behinderung“? | |
Das Wort kommt aus dem Sozial-Gesetz-Buch. | |
Danach sind Behinderungen verschieden schwer. | |
Eine leichte Behinderung ist zum Beispiel, | |
wenn man eine Gehhilfe braucht. | |
Eine sehr schwere Behinderung ist zum Beispiel, | |
wenn man dauerhaft im Rollstuhl sitzt. | |
Das Versorgungs-Amt kümmert sich um die Angelegenheiten | |
von Menschen mit einer Schwer-Behinderung. | |
Das Amt bestimmt auch den Schwere-Grad einer Behinderung. | |
Wie bestimmt das Amt den Schwere-Grad? | |
Es benutzt dazu die Zahlen-Werte 20 bis 100. | |
Der Zahlen-Wert 20 bedeutet: | |
Die Person hat eine leichte Behinderung. | |
Der Zahlen-Wert 100 bedeutet: | |
Die Person hat eine sehr schwere Behinderung. | |
Ab einem Zahlen-Wert von 50 gilt ein Mensch als schwer-behindert. | |
Außerdem gilt: | |
Ab einem Zahlen-Wert von 30 gibt es | |
eine Gleichstellung zur Schwer-Behinderung. | |
Das bedeutet: | |
Gleichgestellte Menschen haben ähnliche Rechte | |
wie schwer-behinderte Menschen. | |
Welche Rechte gibt es? | |
Im Sozial-Gesetz-Buch steht: | |
Schwer-behinderte und gleichgestellte Menschen | |
können am Arbeitsplatz ähnliche Dinge fordern. | |
Dazu gehören zum Beispiel diese Dinge: | |
• ein Arbeitsplatz ohne Hindernisse | |
• ein besonderer Kündigungs-Schutz | |
• zusätzlicher Urlaub | |
• Reha-Maßnahmen | |
Hier beginnt die Arbeit der Schwer-Behinderten-Vertreter. | |
Sie unterstützen diese beiden Mitarbeiter-Gruppen | |
bei der Durchsetzung ihrer Rechte am Arbeitsplatz. | |
Außerdem haben Schwer-Behinderten-Vertreter diese Aufgaben: | |
• Sie setzen sich für mehr Teilhabe in der Firma ein. | |
• Sie planen Weiterbildungen. | |
• Sie sind bei Bewerbungs-Gesprächen dabei. | |
• Sie beraten bei Verträgen. | |
• Sie sind Ansprech-Partner und Vertrauens-Person. | |
Alle Mitarbeiter in einer Firma können | |
Schwer-Behinderten-Vertreter werden. | |
Und wie gesagt: | |
Aktuell werden neue Vertreter gewählt. | |
Noch bis zum 30. November 2018 finden die Wahlen statt. | |
Die taz hat sich die Wahl in Bremen genauer angeschaut. | |
Viele Firmen machen bei dieser Wahl mit. | |
Insgesamt können 1.700 schwer-behinderte | |
und gleichgestellte Personen in Bremen | |
ihre Schwer-Behinderten-Vertretung wählen. | |
Eine dieser Firmen ist der Sender „Radio Bremen“. | |
Hier ist Dagmar Schwärmer die Schwer-Behinderten-Vertreterin. | |
Sie hat gerade viel zu tun. | |
Denn sie muss die Wahl planen. | |
Gleichzeitig muss sie ihre Aufgaben als Vertreterin erfüllen. | |
Sie sagt über ihre Aufgaben bei „Radio Bremen“: | |
Ich mache auf das Thema Inklusion aufmerksam. | |
Ich frage mich: | |
Wie können wir die Bedingungen verbessern | |
für Menschen mit Behinderungen in unserer Firma? | |
Manchmal muss ich dafür immer wieder dieselben Dinge sagen. | |
Nur so wird Inklusion auch Teil des Alltags in der Firma. | |
Zum Beispiel muss ich immer wieder sagen: | |
Bewerber sollen nur nach ihren Fähigkeiten beurteilt werden! | |
Was für Fähigkeiten und Ziele braucht | |
ein Schwer-Behinderten-Vertreter? | |
Dagmar Schwärmer sagt: | |
Schwer-Behinderten-Vertreter arbeiten ehrenamtlich, | |
also freiwillig und manchmal ohne Bezahlung. | |
Trotzdem haben sie viele Aufgaben zu erledigen. | |
Sie müssen also viel Einsatz zeigen. | |
Dagmar Schwärmer sagt: | |
Mein Ziel ist zum Beispiel ein Wandel in der Gesellschaft. | |
Ich will mehr Zusammenhalt und Inklusion. | |
Damit fange ich bei „Radio Bremen“ an. | |
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Original-Text von: Lea Schweckendiek | |
Übersetzung von: taz leicht | |
Prüfung von: capito Berlin, Büro für barrierefreie Information | |
Erschienen am: 2. November 2018 | |
2 Nov 2018 | |
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