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# taz.de -- Streit über Leiharbeit bei Ryanair: Zwielichtiges Beschäftigungsm…
> Die Linksfraktion wirft dem irischen Billigflieger vor, illegale
> Leiharbeiter zu beschäftigen. Ryanair weist diese Anschuldigung zurück.
Bild: Ryanair bestreitet die Vorwürfe: das Unternehmen und seine Dienstleister…
BERLIN dpa/taz | Beim Billigflieger Ryanair gerät das Beschäftigungsmodell
der Leiharbeit zunehmend ins Zwielicht. Den zwischengeschalteten
Verleihfirmen fehlten die notwendigen Lizenzen, hatte die
Bundestagsfraktion der Linkspartei nach einer entsprechenden Auskunft des
Bundesarbeitsministeriums erklärt. Das Unternehmen wies den Vorwurf
illegaler Leiharbeit zurück.
Allein 700 der rund 1.000 in Deutschland tätigen Flugbegleiter haben nach
Angaben des Linkspartei-Abgeordneten Pascal Meiser Arbeitsverträge bei den
beiden Unternehmen Crewlink Ireland Ltd. sowie Workforce International
Contractors Ltd. mit Sitz in Dublin unterschrieben. Diese seien laut
Regierung nicht von deutschen Behörden zur Arbeitnehmerüberlassung
zugelassen. Er berief sich auf eine entsprechende Antwort der
Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage.
[1][Nach Recherchen des Manager-Magazins] hat Crewlink die Genehmigung in
der Vergangenheit für zwölf Monate besessen, Workforce hingegen nie. In
seiner Anfrage bezog Meiser sich auf diese beiden sowie drei weitere
Verleihunternehmen. In der Antwort des Ministeriums heißt es wörtlich:
„Keines der fünf genannten irischen Unternehmen verfügt über eine Erlaubnis
zur Arbeitnehmerüberlassung.“ Für Ermittlungen wäre der Zoll zuständig.
Die Berliner Arbeitssenatorin Elke Breitenbach (Linkspartei) forderte den
Airline-Chef Michael O’Leary in einem Schreiben vom Donnerstag dazu auf,
die Vorwürfe restlos aufzuklären. Der Vorwurf, dass etliche Flugbegleiter
der Billig-Airline ohne Genehmigung beschäftigt seien, beunruhige sie
zutiefst.
Die Fluggesellschaft wies die Vorwürfe zurück, sie beschäftige in
Deutschland illegal Leiharbeiter. Dies sei unwahr, erklärte
Kommunikationschef Robin Kiely auf Anfrage in Dublin. Ryanair und seine
Dienstleister agierten gemäß EU-Recht. Anders als bei den Flugbegleitern,
will Ryanair den Einsatz ausgeliehener Piloten beenden. An den deutschen
Basen sollen zum Jahresende nur noch direkt bei Ryanair angestellte Piloten
arbeiten, hatte das Unternehmen mehrfach erklärt.
Die [2][Gewerkschaft Verdi] will die Vorwürfe bei den für Freitag geplanten
Tarifverhandlungen mit Ryanair ansprechen. Verdi-Vorstandsmitglied
Christine Behle verlangte mehr staatliche Kontrollen und die schnelle
Einrichtung einer Arbeitnehmervertretung: „Es muss jetzt dringend ein
Betriebsrat bei Ryanair installiert werden, um die notwendige Kontrolle zu
gewährleisten.“ Die Beschäftigten müssten zudem schnellstens direkt
angestellt werden. „Die Anzahl der Leiharbeitsverträge ist viel zu hoch“,
so Behle. Sie wünsche sich für Ryanair „eine zeitnahe Erhöhung der
Kontrolldichte durch die staatlichen Institutionen“.
26 Oct 2018
## LINKS
[1] http://www.manager-magazin.de/unternehmen/industrie/ryanair-beschaeftigt-gr…
[2] https://www.verdi.de/
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