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# taz.de -- Neues Kreuzberger Zentrum: Mitspracherecht für Kotti-Mieter
> Mietervertreter und Eigentümer schließen eine modellhafte Vereinbarung.
> Zukünftig soll eng zusammengearbeitet werden.
Bild: In Kreuzberg zahlt sich Engagement noch manchmal aus
Berlin taz | Anderthalb Jahre nachdem der Gebäudekomplex Neues Kreuzberger
Zentrum (NKZ) am Kottbusser Tor durch die Wohnungsbaugesellschaft Gewobag
[1][gekauft wurde], haben Mieterrat und Vermieter am Montag eine
Kooperationsvereinbarung unterschrieben. Wichtige Entscheidungen rund um
das symbolträchtige Gebäude, etwa über die Vermietungspolitik und
Instandhaltung, über die Gewerbeentwicklung und Maßnahmen für eine
verbesserten Sicherheit, sollen zukünftig im Konsens getroffen werden.
Marie Schubenz, Sprecherin des Mieterrats, der sich im Zuge des
Verkaufsprozesses gründete und sowohl Mieter als auch Gewerbetreibende des
NKZ vertritt, bezeichnete die Vereinbarung als „eine Stärkung der
Basisrechte der Mieterinnen und Mieter“. Gewobag-Vorstandsmitglied Snezana
Michaelis nannte den Mieterrat ein „engagiertes Gremium“, das NKZ ein
„wichtiges Gebäude für ganz Berlin“. Snezana sagte: „Als landeseigenes
Unternehmen garantieren wir auch in Zukunft für diesen Standort bezahlbaren
Wohnraum.“
Das Ziel, auf das man sich im Kooperationsvertrag einigte, besagt,
„bezahlbare Mietwohnungen insbesondere für einkommensschwache Personen zu
erhalten“. Dies gelte auch für die Gewerbestruktur, die in Richtung eines
vielfältigen Angebots aus Dienstleistung, Gastronomie und Sozialem
weiterentwickelt werden soll. Über geplante „Instandhaltungs-, Sanierungs-
und ggf. Modernisierungsvorhaben“ auch im Wohnumfeld soll vor der
Auftragsvergabe beraten werden.
Mieterrat und Gewobag-Vertreter wollen sich quartalsweise treffen, eine
weiterreichende Kooperation soll bis Mitte 2019 ausgearbeitet werden. Zur
Vertragsunterzeichnung kam auch Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher
(Linke). Das „Ziel, die Wohnsituation in Bezug auf die sozialen,
kulturellen und nachbarschaftlichen Beziehungen zur beiderseitigen
Zufriedenheit zu gestalten und zu verbessern“, werde vom Senat
„ausdrücklich unterstützt“, so Lompscher.
Die mietenpolitische Sprecherin der Grünen, Katrin Schmidberger, sprach von
einem „tollen Tag für selbst verwaltetes Wohnen. Die Vereinbarung ist ein
Meilenstein für die Mitbestimmung von Mieterinnen und Mietern gegenüber dem
Vermieter.“ Sie forderte, das Modell auf andere Wohnungsbestände
auszuweiten.
1 Oct 2018
## LINKS
[1] /Wohnungen-in-Berlin-Kreuzberg/!5398426/
## AUTOREN
Erik Peter
## TAGS
Wohnungsbaugesellschaften
Katrin Lompscher
Mietenpolitik
Kottbusser Tor
Wohnungen
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