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# taz.de -- Ausgebranntes Nationalmuseum in Rio: Brasiliens Gedächtnis ist ver…
> Das Nationalmuseum in Rio liegt in Schutt und Asche. 20 Millionen
> Ausstellungstücke sind für immer verloren. Die Behörden sollen beim
> Brandschutz geschlampt haben.
Bild: Das brasilianische Nationalmuseum war eines der wichtigsten Südamerikas
Rio de Janeiro dpa | Nach dem [1][verheerenden Feuer im brasilianischen
Nationalmuseum] in Rio de Janeiro haben zahlreiche Menschen gegen den
mangelhaften Brandschutz in dem historischen Gebäude protestiert. Sie
kritisierten, dass die Regierung von Präsident Michel Temer das historische
Vermächtnis des südamerikanischen Landes nicht ausreichend beschützt habe.
„Weg mit Temer, weg mit Temer“, skandierten die Demonstranten am Montag vor
der Ruine des völlig ausgebrannten Gebäudes. Die Polizei ging mit
Pfefferspray gegen die protestierenden Menschen vor.
In dem ältesten Museum Brasiliens war am Sonntagabend Feuer ausgebrochen
und hatte den früheren Kaiserpalast fast völlig zerstört. Experten
befürchteten, dass fast alle der rund 20 Millionen Ausstellungsstücke
vernichtet wurden. Das Museum galt mit seiner geologischen, botanischen,
paläontologischen und archäologischen Sammlung als eines der wichtigsten
Ausstellungshäuser Südamerikas. Neben Exponaten aus der Region verfügte es
auch über ägyptische Mumien, griechische Statuen und etruskische Artefakte.
Der mangelhafte Brandschutz des Hauses stand schon seit längerem in der
Kritik. „Für die Instandhaltung von historischen Gebäuden sind finanzielle
Mittel nötig und in Brasilien werden diese nicht zur Verfügung gestellt“,
kritisierte Museumsdirektor Alexander Kellner. Der Finanzchef der
Universität von Rio de Janeiro (UFRJ), die das Museumsgebäude verwaltete,
warf der Regierung vor, zuletzt den Haushalt der Hochschule gekürzt zu
haben.
Nach dem Großbrand im Nationalmuseum bot die Unesco Brasilien ihre Hilfe
an. Die UN-Kulturorganisation könne den Behörden ihre Expertise anbieten,
insbesondere beim Schutz und bei der Bewahrung des kulturellen Erbes, sagte
Unesco-Generaldirektorin Audrey Azoulay in Paris.
## Feuer durch Kurzschluss?
Ermittler suchten unterdessen weiter nach der Brandursache. Nach
Einschätzung von Kulturminister Sergio Sá Leitao könnte ein Ballon auf das
Dach des Museums gestürzt sein und den Brand ausgelöst haben. In Brasilien
werden häufig kleine Heißluftballons bei Feiern steigen gelassen. Eine
andere Hypothese lautete, dass ein Kurzschluss im Auditorium das Feuer
verursacht haben könnte.
Vor der Absperrung der Ruine saß am Montag ein Mitarbeiter des Museums und
weinte. Eine Studentin sagte: „Wir haben unser kulturelles Gedächtnis
verloren“. Eine Demonstrantin führte für ihren Protest das berühmte Fossil
„Luzia“ aus dem Fundus des Museums ins Felde. „Luzia hat 13.000 Jahre in
der Natur überlebt, aber kein halbes Jahrhundert in den Händen der
Regierung“, war auf ihrem Plakat zu lesen.
4 Sep 2018
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