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# taz.de -- Migration nach Italien: Tuberkulose-Verdacht auf „Diciotti“
> Die Lage auf dem Rettungsschiff im Hafen von Catania spitzt sich zu:
> Mehrere Migranten könnten sich mit Tuberkulose infiziert haben und dürfen
> von Bord.
Bild: Migranten an Bord der Diciotti im Hafen von Katanaia
Catania dpa | An Bord des Rettungsschiffs „Diciotti“ hat es nach mehr als
einer Woche mehrere Tuberkulose-Verdachtsfälle gegeben. Insgesamt seien am
Samstag aus gesundheitlichen Gründen elf Frauen und fünf Männer von Bord
gegangen, erklärte ein Sprecher des Innenministeriums nach einer
entsprechenden Anordnung der Gesundheitsbehörde.
Die Nachrichtenagentur Ansa berichtete von zwei Verdachtsfällen der
ansteckenden Infektionskrankheit. Wie dpa aus verlässlicher Quelle erfuhr,
waren es aber mehr. Zahlreiche Migranten leiden außerdem an Krätze. Nach
ergebnislosen Beratungen über die Verteilung von aus Seenot Geretteten am
Freitag in Brüssel ging [1][die Unsicherheit für 134 Migranten auf dem
Schiff im Hafen von Catania weiter].
Unterdessen zeigte sich Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) „sehr
zuversichtlich“, bald eine Vereinbarung mit Rom über die Rücknahme von
Asylbewerbern zu treffen. Allerdings fordert Italien auch hier
Zugeständnisse bei den aus Seenot geretteten Migranten.
Innenminister Matteo Salvini erwarte als Gegenleistung für die Rücknahme
von Asylbewerbern an der deutsch-österreichischen Grenze, die bereits in
Italien einen Antrag gestellt haben, „dass man in etwa vergleichbarer
Größenordnung sich an der Seenotrettung beteiligt als Bundesrepublik
Deutschland“, sagte Seehofer am Samstag in Berlin bei einem Termin mit
Bürgern im Haus der Bundespressekonferenz.
Die populistische Regierung in Italien fährt einen strikten
Anti-Migrationskurs. Sie will im Mittelmeer gerettete Migranten nur noch an
Land lassen, wenn ihre Aufnahme in der EU vorab geklärt ist.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte am Samstag am Rande eines Besuchs
in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku, die Gespräche über d[2][ie
Verteilung von Flüchtlingen], die gerade in Brüssel stattfinden, seien
„alles andere als einfach“.
Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen forderte die EU-Staaten
auf, sich auf Grundwerte wie Solidarität und die Menschenrechte zu
besinnen. „Es ist an der Zeit, dem Schlagabtausch ein Ende zu setzen“,
sagte UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi laut Mitteilung.
Die in Catania festsitzenden Migranten waren bereits am 16. August im
Mittelmeer von der italienischen Küstenwache aufgenommen worden. Kurz nach
der Rettung wurden 13 Migranten zur medizinischen Versorgung nach Lampedusa
gebracht. Seit Montag liegt das Schiff in dem sizilianischen Hafen.
Mittwochabend durften 27 Minderjährige von Bord gehen.
25 Aug 2018
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