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# taz.de -- Trauerfeier nach Brückeneinsturz: Zahl der Toten in Genua steigt a…
> Rettungskräfte in Genua haben alle Opfer geborgen. Der Tag der
> Trauerfeier für 18 der Opfer wurde zum nationalen Trauertag erklärt.
Bild: Trauerfeier für die Opfer der Brückenkatastrophe in Genua
Rom dpa | Rettungskräfte in Genua haben Medienberichten zufolge die Leiche
des letzten Vermissten geborgen. Feuerwehrleute zogen den Mann aus den
Trümmern der eingestürzten Morandi-Brücke, wie die italienische
Nachrichtenagentur Ansa am Samstag berichtete. Der Zivilschutz bestätigte
den Fund, womit die Zahl der Todesopfer nach dem Unglück am Dienstag auf 42
stieg. Offiziell bestätigt sind derzeit 39 Tote.
Drei Leichen müssen über forensische Untersuchungen zunächst identifiziert
werden. Ansa hatte am Samstagmorgen berichtet, es handle sich um ein
9-jähriges Mädchen und seine Eltern. Die drei seien am Dienstag mit dem
Auto auf der Morandi-Brücke unterwegs gewesen, als die Straße unter ihnen
nachgab.
Während eines Unwetters war ein etwa 180 Meter langer Abschnitt des
wichtigen Polcevera-Viadukts in der norditalienischen Hafenstadt in die
Tiefe gestürzt und hatte zahlreiche Fahrzeuge mitgerissen. Experten
vermuten, dass der Einsturz durch den Riss eines Tragseils verursacht
worden sein könnte.
Die Behörden hatten am Donnerstag zunächst gemeldet, dass noch 10 bis 20
Menschen vermisst würden. Am Freitag fiel die Zahl auf fünf, nachdem sich
weitere Vermisste bei der Not-Hotline oder bei Verwandten gemeldet hatten.
Auch ein vermisster deutscher Tourist meldete sich nach italienischen
Medienberichten, um zu sagen, dass es ihm gut gehe.
Der Samstag wurde zum nationalen Trauertag erklärt. Am späten Vormittag
fand eine Trauerfeier für die Todesopfer statt. „Auf Genua schaut derzeit
die ganze Welt, in einer großen Umarmung aus Emotionen, Zuneigung und
Erwartung“, sagt Erzbischof Angelo Bagnasco. Die Feuerwehrleute wurden bei
ihrer Ankunft bei der Feier mit Applaus begrüßt. Zuvor hatte Präsident
Sergio Mattarella den Unglücksort in Genua besucht, um den Rettern zu
danken.
## Autostrade bestreitet Nachlässigkeit
Bei der Zeremonie gab es lediglich 18 Särge: Einige Angehörige von Opfern
nahmen aus Protest gegen die Regierung nicht an der Veranstaltung teil, wie
Medien berichteten. Andere hielten Trauerfeiern in ihren eigenen Gemeinden
ab, wie etwa im piemontischen Alessandria oder im süditalienischen Torre
del Greco.
Premierminister Giuseppe Conte hatte am Freitag einen Prozess eingeleitet,
um der der privaten Betreibergesellschaft Autostrade per l'Italia ihre
Lizenz zu entziehen. Das Unternehmen bestreitet Nachlässigkeit.
Der Versicherer Allianz ist gleich zweifach vom Brückeneinsturz im
italienischen Genua betroffen: Der Konzern gehört nicht nur zu den
Versicherern des Bauwerks, sondern ist auch an der Betreibergesellschaft
Autostrade per l'Italia beteiligt, wie eine Allianz-Sprecherin am Samstag
bestätigte. Zuvor hatte die Welt am Sonntag darüber berichtet. Beim
Einsturz der Autobahnbrücke waren mindestens 41 Menschen getötet worden.
Die Allianz gehöre als kleiner Partner einem Konsortium an, das das Bauwerk
versichert habe, hieß es. Die Beteiligung bewege sich im einstelligen
Prozentbereich.
Im Sommer 2017 hatte sich ein Konsortium aus Allianz, dem französischen
Versorger EDF und dem niederländischen Fonds DIF mit 6,94 Prozent an
Autostrade per l'Italia beteiligt. Auf den deutschen Versicherer entfallen
60 Prozent der Anteile an dem Konsortium.
18 Aug 2018
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