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# taz.de -- Arsenals Fehlstart in der Premier League: Wengers Geist
> Mit zwei Niederlagen hat die Saison für Arsenal London begonnen. Trainer
> Emery will Ruhe bewahren, doch vieles ähnelt dem Werk seines Vorgängers.
Bild: Eine gewisse Ratlosigkeit hat sich bei Arsenals Trainer Unai Emery einges…
London taz | Dass es schwer wird gegen Meister Manchester City und den FC
Chelsea, war vorher klar gewesen. Arsenals neuer Trainer Unai Emery sieht
also nach zwei Spieltagen keinen Grund, in Alarmstimmung zu verfallen. Als
er gefragt wurde, wie er sich nach seinen ersten beiden Partien fühle,
antwortete er: „Ruhig. Wir müssen ruhig bleiben und weiter arbeiten.“
Der 46 Jahre alte Baske hat die Aufgabe übernommen, den Klub aus dem Norden
Londons in die Zukunft zu führen nach dem Aus von Trainer-Legende Arsène
Wenger zum Ende der abgelaufenen Spielzeit. Doch der Abschwung, den Arsenal
in der finalen Phase von Wengers 22-jähriger Amtszeit erlebt hat, setzt
sich auch unter dem neuen Mann fort, zumindest vorerst. In den ersten
beiden Spielen der neuen Zeitrechnung kassierte der Klub zwei Niederlagen,
erst ein 0:2 zum Saisonstart gegen Manchester City, jetzt das 2:3 bei
Chelsea.
Emery liegt nicht falsch damit, die Ruhe zu bewahren. Vor allem gegen den
Stadtrivalen von der Stamford Bridge gab es ein paar ordentliche Ansätze
bei seiner Mannschaft zu besichtigen. Arsenal kämpfte sich nach einem
frühen 0:2-Rückstand zurück ins Spiel, kam noch vor der Pause zum Ausgleich
durch Treffer von Henrich Mchitarjan und Alex Iwobi und hatte weitere
hochklassige Chancen. Doch in der Schlussphase war es der FC Chelsea, der
durch den aufgerückten Abwehrspieler Marcos Alonso zum Sieg traf. Und so
steht für Arsenal nach zwei Spielen unter Emery die Erkenntnis, dass der
Klub noch eine Weile damit beschäftigt sein dürfte, die Wenger-Ära
abzuschütteln.
Die Mannschaft weist noch immer jene Schwächen auf, die in den vergangenen
Jahren dazu geführt haben, dass der Klub immer weiter den Anschluss an die
Spitzengruppe der Premier League verloren hat und sich zuletzt zweimal
nacheinander nicht mal mehr für die Champions League qualifizieren konnte.
Arsenals Abwehr ist viel zu leicht auszuhebeln. Und am anderen Ende des
Spielfelds ist Arsenal zu nachlässig in der Chancenverwertung. Ex-Profi und
TV-Moderator Gary Lineker fühlte sich, wie er auf Twitter schrieb, bei dem
Chelsea-Spiel teilweise an „pub football“ erinnert, an Kneipensport.
## Özil und der Gang zur Hinrichtung
Und dann ist da noch Mesut Özil, der gegen Chelsea den gleichen behäbigen
Eindruck machte wie oft auch unter Wenger – dabei bestand doch eigentlich
die Hoffnung, dass er befreit aufspielen würde nach seinem Rücktritt aus
der deutschen Nationalmannschaft. Der Daily Mirror formulierte, dass
„Gefangene schneller zum Galgen“ gehen würden als Özil bei seiner
Auswechselung in der zweiten Halbzeit in Richtung Ersatzbank, und stellte
eine düstere Prognose: „Özil und seine Stimmungsschwankungen werden Emery
ohne Zweifel genauso frustrieren, wie sie bisher jeden frustriert haben,
der mit Arsenal verbunden ist.“
Dass vom Neuanfang nach Wenger noch nicht viel zu sehen ist, hat auch damit
zu tun, dass der Klub auf dem Transfermarkt eher zurückhaltend operiert
hat. Arsenal gab im Sommer knapp 80 Millionen Euro aus und liegt damit im
Vergleich aller Premier-League-Klubs im Mittelfeld. Torhüter Bernd Leno,
der für 25 Millionen Euro aus Leverkusen kam, befindet sich im Wartestand.
Bislang setzt Emery noch auf den routinierten Petr Cech, der in dem von dem
neuen Trainer angedachten Aufbauspiel von hinten heraus allerdings seine
Schwierigkeiten hat.
Auch Cech hat nach dem misslungenen Start übrigens kein Bedürfnis, in
Alarmstimmung zu geraten. „Keine Mannschaft kann ungeschlagen durch die
Saison gehen“, sagte er – und vergaß dabei, dass seinem Klub dieses
Kunststück schon einmal gelungen war, nämlich in der Spielzeit 2003/2004.
Doch die Erinnerungen daran sind längst verblasst.
19 Aug 2018
## AUTOREN
Hendrik Buchheister
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