# taz.de -- Falls der Atomdeal scheitert: Vorbereitungen für Uran im Iran | |
> Innerhalb eines Monats könnten im Iran die Zentrifugen für eine | |
> Urananreicherung wieder laufen. Zumindest bereitet sich das Land | |
> technisch darauf vor. | |
Bild: Hat hoffentlich kein Brett vor dem Kopf: Ali-Akbar Salehi | |
Teheran dpa | Der Iran bereitet sich nach Angaben seines Atomchefs | |
technisch auf ein Scheitern des Wiener Atomabkommens von 2015 vor. Dann | |
würde der Iran innerhalb eines Monats die [1][Zentrifugen]-Fabrik | |
Ahmadi-Roschan in Natans im Zentraliran betriebsbereit machen, sagte | |
Ali-Akbar Salehi am Mittwochabend in einem Interview des Staatsfernsehens. | |
„Wir hoffen, dass ein Scheitern des Deals [2][nicht eintreffen wird], aber | |
technisch bereiten wir uns trotzdem schon vor“, sagte Salehi, der auch | |
Vizepräsident ist. Er betonte, dass die Vorbereitungen weder gegen den Deal | |
noch gegen die Vorschriften der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA | |
verstießen. | |
Das Live-Interview wurde direkt aus dem Zentrifugenwerk in Natans | |
übertragen. Dort könnte das Land schnellere Zentrifugen herstellen, die | |
über eine höhere Urananreicherung den Brennstoff für iranische Reaktoren | |
liefern könnten. | |
Nach dem Atomabkommen darf der Iran bis 2025 nur etwa 6000 langsame | |
Zentrifugen für eine Urananreicherung unter 4 Prozent nutzen. Es darf zudem | |
nur 300 kg des Urans behalten. Bei einem Scheitern des Deals droht Teheran, | |
diese beiden Begrenzungen nicht mehr einzuhalten. | |
Die Vereinigten Staaten hielten Berichte im Auge, wonach der Iran plane, | |
seine Kapazitäten zur Anreicherung von atomwaffenfähigem Material | |
auszuweiten, sagte US-Außenminister [3][Mike Pompeo] am Mittwochnachmittag | |
auf Twitter. „Wir werden es dem Iran nicht erlauben, eine Atomwaffe zu | |
entwickeln“, so Pompeo. Das Land wisse dies. „Das ist ein weiteres | |
Beispiel, wie der Iran seine Ressourcen töricht verschwendet.“ | |
## Energieversorgung wichtig | |
Salehi versuchte, Sorgen wegen des Atomprogramms zu zerstreuen. „Von Anfang | |
an hatten unsere Atomprojekte lediglich wirtschaftliche und keine | |
militärischen Ziele“, sagte er. Für den Iran mit seinen über 82 Millionen | |
Menschen sei die Energieversorgung strategisch wichtig. | |
Die Herstellung von Massenvernichtungswaffen sei vom Islam wie von einem | |
Dekret des iranischen Führers grundsätzlich verboten. Das gelte unabhängig | |
davon, ob der Iran im Atomabkommen bleibe oder nicht. | |
7 Jun 2018 | |
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