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# taz.de -- Seeed-Sänger Demba Nabé gestorben: Der Exzentriker
> Demba Nabé alias Boundzound war die dritte Stimme der Berliner Band
> Seeed. Er sang und tanzte einzigartig und experimentell.
Bild: Demba Nabé bei einem Auftritt im Jahr 2013
Das Debüt von Seeed, „New Dubby Conquerors“, setzte 2001 wie aus dem Nichts
einen Sound in die Welt, der sich um Genregrenzen nicht scherte und mit
Reggae, Dancehall, Dub und HipHop kreativ spielte. Neben dem ungeahnten
Erfolg ihres Albums basierte ihr Ruhm von Beginn an auf den kraftvollen
Liveauftritten, die auch im Ausland aufhorchen ließen. Von dem
Zusammenspiel aller zwölf Beteiligten ging eine enorme Energie aus, die
bahnbrechend war. Der 1972 in Berlin-Buch geborene Künstler Demba Nabé war
neben Pierre Baigorry (aka Enuff und Peter Fox) und Frank Dellé (alias
Eased) die dritte Stimme der Berliner Band.
Es war die Kombination von drei charakteristischen Stimmen und
Persönlichkeiten, die den typischen Seeed-Sound geprägt hat. Bei den
Soloparts nahm Demba Nabé gerne eine exzentrische Position ein. Sein Gesang
war einzigartig und nicht selten experimentell, was ebenfalls für seine
Dancemoves galt.
Diese Individualität findet sich auch in seinen Soloprojekten als
Boundzound wieder. 2007 veröffentlichte er als erster Sänger von Seeed eine
Soloalbum. Mit Liedern wie „Louder“ oder „Bang“, zusammen mit der Säng…
Oceana Mahlmann, hat er beachtliche Erfolge gefeiert und sich auch mit
seinen eigenen Songs als kreativer Geist präsentiert. Sein letztes
Soloalbum war „Ear“, 2011 veröffentlicht. Als bildender Künstler hat Nabé
die Gestaltung seiner Cover selbst in die Hand genommen und nebenbei auf
diversen Ausstellungen präsentiert.
Vielseitigkeit sowie der Mut, auch eigenwilligere Wege zu gehen, waren die
zwei herausragenden Qualitäten, die den Künstler Demba Nabé ausgemacht
haben. 2012 hatten Seeed nach Veröffentlichung ihres vierten Albums eine
Pause eingelegt. 2019 sollten sie wieder auf Tour gehen. Wie es jetzt
weitergeht, bleibt offen.
Aktuell hat die Trauer um einen feinen Menschen und exzellenten Künstler
Vorrang. Klar ist, dass er für Seeed, die Angehörigen und die Fangemeinde
unersetzlich ist – künstlerisch und ganz sicher auch menschlich. Dass er am
Donnerstag so unerwartet verstarb, ist aber auch eine traurige Nachricht
für die ganze deutsche Reggae- und Pop-Welt. Über die Ursache seines Todes
gelangte zunächst nichts an die Öffentlichkeit.
1 Jun 2018
## AUTOREN
Karsten Frehe
## TAGS
Musik
Reggae
Dub
HipHop
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