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# taz.de -- Jugendfußballer in Leipzig: Lok wieder mal entgleist
> Lok Leipzig hat seit Jahren mit rechtsextremen Fans zu kämpfen. Nun hat
> ein Jugendtrainer Nachwuchsfußballer zum Zeigen des Hitlergrußes
> angestiftet.
Bild: Polizeipräsenz beim Lokalderby Chemie Leipzig gegen 1. FC Lok Leipzig im…
Leipzig dpa | Ein Fußballtrainer hat Jugendliche dazu gebracht, den
Hitlergruß zu zeigen: Nach dem Eklat seiner B1-Mannschaft hat der
Fußballverein Lokomotive Leipzig durchgegriffen. Gegen den Co-Trainer, der
mehrere Spieler der Altersklasse unter 17 Jahren am vergangenen Wochenende
zum Posieren für ein Foto aufgefordert hatte, sei Strafanzeige gestellt und
ein lebenslanges Hausverbot erteilt worden. [1][Das teilte der Club mit].
Die Vereinsführung entließ zudem einen weiteren Nachwuchstrainer, die
betroffenen Spieler der Mannschaft wurden bis zum Saisonende vom
Spielbetrieb ausgeschlossen.
Nach dem Vorfall, der sich auf dem Clubgelände ereignet hatte, schrieb der
Verein am Freitagabend: „Beim Zeigen dieses Grußes handelt es sich nicht
nur um den Straftatbestand der Volksverhetzung. Er steht stellvertretend
für die millionenfache Ermordung von Menschen in einem Unrechtssystem. Das
ist also weder ein Kavaliersdelikt noch eine Provokation oder gar ein
‚Spaß‘.“
Herrmann Winkler, Präsident des Sächsischen Fußballverbandes, verurteilte
den Vorfall scharf. „Solche Sachen haben im Fußball nichts zu suchen und
sind beschämend“, sagte er am Samstag der Deutschen Presse-Agentur.
Lok-Präsident Thomas Löwe habe ihn unverzüglich über alles informiert. „I…
finde es sehr positiv, wie konsequent der Verein die Vorkommnisse
aufarbeitet. Wir haben unsere Hilfe sofort angeboten, und nach Gesprächen
mit dem LSB stehen wir für weitere Maßnahmen bereit“, sagte Winkler.
## Situation soll aufgearbeitet werden
Der 1. FC Lok kündigte an, gemeinsam mit dem Sächsischen Landessportbund
und dem Fanprojekt Leipzig verschiedene Workshops für diese Jugendlichen
durchzuführen. Laut Bild-Zeitung habe es zudem einen Elternabend gegeben.
LSB-Generalsekretär Christian Dahms bestätigte der dpa die Zusammenarbeit
mit dem Verein, „damit wir diese unhaltbare Situation aufarbeiten und auch
Prävention für die Zukunft betreiben“. Der Leiter des Projektes „[2][Im
Sport verein(t) für Demokratie]“ soll mit dem Club und den Jugendlichen den
Vorfall aufarbeiten und dafür sorgen, dass sich so etwas nicht wiederholt.
Lok Leipzig hat seit vielen Jahren mit Rechtsextremisten und Neonazis im
Fanlager zu kämpfen. Beim Stadtderby gegen den verhassten Rivalen Chemie
Leipzig, der für seine linke Ultraszene bekannt ist, wurde 2002 zum
Beispiel ein Banner mit der Aufschrift „Rudolf Heß – Bei uns rechts außen…
ausgerollt.
[3][Nach dem deutschen Strafgesetzbuch (StGB)] gemäß Paragraf 86a Absatz 1
und 2 StGB ist das Verwenden nationalsozialistischer Kennzeichen wie
Fahnen, Abzeichen, Uniformstücke, Parolen und Grußformen strafbar. Dazu
gehört das Zeigen des Hitlergrußes. Dafür kann man mit einer Geldstrafe
oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren belegt werden. Wer den
Hitlergruß zeigt, macht sich zudem häufig auch nach Paragraf 130 des StGB
wegen Volksverhetzung strafbar. Darauf stehen Freiheitsstrafen von drei
Monaten bis zu fünf Jahren oder Geldstrafen.
5 May 2018
## LINKS
[1] http://www.lok-leipzig.com/verein/news/detail/article/der-fcl-steht-unter-s…
[2] https://www.sport-fuer-sachsen.de/sport-und-gesellschaft/im-sport-vereint-f…
[3] https://www.bundestag.de/blob/195550/4db1151061f691ac9a8be2d9b60210ac/das_s…
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