Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kämpfe in Kaschmir: Gewalttätigster Tag seit Jahren
> Indische Sicherheitskräfte gehen in der muslimischen Region gegen
> Rebellen vor. Mehr als ein Dutzend Menschen werden bei Protesten und
> Gefechten getötet.
Bild: Indische Soldaten in Shopian während eines Feuergefechts
Srinagar dpa | Im indischen Teil der Himalaya-Region Kaschmir sind
mindestens 17 Menschen bei mehreren Gefechten zwischen Rebellen und
Sicherheitskräften am Sonntag getötet worden. Die Behörden sprachen von
einem der gewalttätigsten Tage der vergangenen Jahre in der vorwiegend
muslimischen Unruheregion.
Dort kämpfen Rebellen seit langem gegen die indische Herrschaft und für
eine Abspaltung. Unter den Toten waren den Angaben zufolge elf
Aufständische, drei Soldaten und drei Zivilisten. Die Einsätze gegen die
Rebellen vom Sonntag gehörten zu den größten an einem einzigen Tag, wie es
hieß.
In Draggad im Bezirk Shopian kamen sieben Rebellen bei einem
Anti-Terror-Einsatz um, darunter zwei ranghohe Kommandeure, wie der
zuständige Polizeichef Shesh Paul Vaid mitteilte. In Kachdoora im selben
Bezirk wurden drei weitere Rebellen getötet. Dabei seien auch drei Soldaten
ums Leben gekommen. Zudem sei ein Mitglied der muslimischen Rebellengruppe
Hizbul Mujahideen im Bezirk Anantnag getötet worden, sagte der Polizeichef
weiter.
Die drei Zivilisten kamen bei Protesten von Einwohnern gegen die Einsätze
ums Leben, wie die Polizei weiter berichtete. Hunderte Menschen hatten sich
demnach nahe den Schauplätzen der Gefechte eingefunden und die
Sicherheitskräfte mit Steinen beworfen. 25 von ihnen seien verletzt worden,
als Sicherheitskräfte die Menge mit Tränengas und Geschossen
auseinandertrieben.
Mehr als 44.000 Menschen, darunter auch Zivilisten, kamen seit den späten
1980er Jahren im Zusammenhang mit der Gewalt um eine Abspaltung Kaschmirs
von Indien ums Leben. Kaschmir ist vornehmlich zwischen Indien und Pakistan
aufgeteilt, ein kleiner Teil gehört auch zu China. Indien und Pakistan
beanspruchen die Region beide für sich allein, sie führten deshalb bereits
zwei Kriege.
1 Apr 2018
## TAGS
Kaschmir
Indien
Pakistan
Muslime
Kaschmir
Indien
Kaschmir
Navid Kermani
## ARTIKEL ZUM THEMA
Nach Gewalt in Indiens Kaschmirregion: Öffentliches Leben lahmgelegt
Schulen, Geschäfte und Märkte haben geschlossen. Nach Gefechten zwischen
Rebellen und Sicherheitskräften herrscht in der Region ein Ausnahmezustand.
Eskalation eines Dauerkonflikts: In Kaschmir brennen Dorfschulen
Unbekannte haben in Kaschmir bereits 36 Schulen angezündet. Separatisten
und die indische Regierung beschuldigen sich gegenseitig.
Streik nach Tötungsvorfällen: Separatisten bestreiken Kaschmir
Im indischen Teil von Kaschmir ist das öffentliche Leben weitgehend
lahmgelegt. Separatisten haben aus Protest gegen Gewalttaten einen Streik
ausgerufen.
Reisen durch den Krisengürtel: Von Kaschmir bis nach Syrien
Selbstkritik und Bescheidenheit zeichnen Navid Kermanis Reisebericht
„Ausnahmezustand“ aus. Eine Abwechslung zu Autoren wie Todenhöfer oder
Scholl-Latour.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.