| # taz.de -- Datenschutz bei Facebook: Zuckerberg entschuldigt sich | |
| > Tage nach dem Bekanntwerden des Datenskandals durch Cambridge Analytica, | |
| > äußert sich der Facebook-Chef zu dem Fall. In einer Stellungnahme räumt | |
| > er Fehler ein. | |
| Bild: Setzt auf eine Defensiv-Strategie: Facebook-CEO Mark Zuckerberg (Archivbi… | |
| San Francisco afp | Nach tagelangem Schweigen hat sich Facebook-Chef Mark | |
| Zuckerberg bei den mehr als zwei Milliarden Nutzern seines Netzwerks | |
| [1][für den mutmaßlich gigantischen Datenmissbrauch] entschuldigt. Nachdem | |
| er zunächst seine persönliche Verantwortung und „Fehler“ des Unternehmens | |
| einräumte, entschuldigte er sich am Mittwochabend in einem [2][Interview | |
| mit dem Fernsehsender CNN]: „Das war ein großer Vertrauensbruch und es tut | |
| mir wirklich Leid, dass das passiert ist.“ | |
| Facebook sieht sich wegen des Skandals mit Untersuchungen von | |
| Aufsichtsbehörden in den USA und Großbritannien konfrontiert. Zudem wollen | |
| mehrere Parlamente den Unternehmenschef dazu befragen. Zuckerberg erklärte | |
| sich bereit, vor Mitgliedern des US-Senats auszusagen. | |
| Auch Sheryl Sandberg, Nummer zwei bei Facebook, äußerte sich: „Ich bedauere | |
| zutiefst, dass wir nicht genug dagegen unternommen haben.“ Der Aktienkurs | |
| des Unternehmens war nach Bekanntwerden des Skandals auf Talfahrt gegangen. | |
| In seiner ersten öffentlichen Stellungnahme zu den Vorwürfen zeigte sich | |
| Zuckerberg zerknirscht: „Ich bin letztlich dafür verantwortlich, was auf | |
| unserer Plattform geschieht“, [3][schrieb er auf seiner eigenen | |
| Facebook-Seite]. Facebook wolle „aus dieser Erfahrung lernen“ und sein | |
| Online-Netzwerk sicherer für die Nutzer machen. | |
| ## „Wir haben auch Fehler gemacht“ | |
| Zeitungen hatten am Wochenende berichtet, die britische Datenanalysefirma | |
| Cambridge Analytica habe mittels einer App die Daten von mehr als 50 | |
| Millionen Facebook-Nutzern abgefischt und daraus ohne Wissen der Nutzer | |
| Persönlichkeitsprofile für den Wahlkampf des heutigen US-Präsidenten Donald | |
| Trump erstellt. | |
| Zuckerberg erklärte dazu: „Ich habe daran gearbeitet, zu verstehen, was | |
| genau passiert ist, und wie sicherzustellen ist, dass dies nicht mehr | |
| passiert.“ Facebook habe schon in den vergangenen Jahren Schritte | |
| ergriffen, um die missbräuchliche Datenabschöpfung durch Apps zu | |
| unterbinden. „Aber wir haben auch Fehler gemacht, es muss mehr getan | |
| werden, und wir müssen einen Zahn zulegen.“ | |
| Zuckerberg nannte unter anderem eine für die Nutzer deutlich sichtbare | |
| Funktion, die ihnen anzeige, welchen Apps sie die Verwendung ihrer Daten | |
| erlaubt haben. | |
| Vor Zuckerbergs persönlicher Erklärung hatte Facebook eine Stellungnahme | |
| veröffentlicht, in dem es die Schuld an dem Datenmissbrauch vor allem | |
| Cambridge Analytica zuwies sowie dem Entwickler der App, Aleksandr Kogan. | |
| Facebook sei „entrüstet“, das Unternehmen sei „betrogen“ worden, hieß… | |
| darin. | |
| ## Früherer Fall | |
| Die britische Zeitung Observer hatte allerdings berichtet, dass Facebook | |
| schon im Jahr 2015 von dem massiven Abfischen von Nutzerdaten durch | |
| Cambridge Analytica erfahren habe. Facebook habe damals die betroffenen | |
| Nutzer nicht informiert und auch „nur begrenzte Schritte“ ergriffen, die | |
| Nutzerdaten zurückzuholen und abzusichern. | |
| Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) forderte das europäische | |
| Facebook-Management zu einer Stellungnahme auf. Sie sagte den Zeitungen der | |
| Funke Mediengruppe, sie werde Vertreter des Unternehmens in das | |
| Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz laden. | |
| In den USA nahm laut Medienberichten die Handelsaufsichtsbehörde FTC | |
| Untersuchungen zu dem Skandal auf. In den Bundesstaaten New York und | |
| Massachusetts teilten die Staatsanwaltschaften mit, schriftlich Aufklärung | |
| von Facebook eingefordert zu haben. Auch die britische Datenschutzbehörde | |
| nimmt das Verhalten von Facebook unter die Lupe. | |
| Zudem wird Facebook durch parlamentarische Untersuchungen unter Druck | |
| gesetzt. Europaparlamentspräsident [4][Antonio Tajani teilte auf Twitter | |
| mit], das Parlament habe Zuckerberg „eingeladen“. Er müsse „vor den | |
| Vertretern von 500 Millionen Europäern klarstellen, dass persönliche Daten | |
| nicht dazu benutzt werden, um Demokratie zu manipulieren“. | |
| 22 Mar 2018 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Facebook-und-Cambridge-Analytica/!5492782 | |
| [2] https://edition.cnn.com/2018/03/21/us/mark-zuckerberg-facebook-latest/index… | |
| [3] https://www.facebook.com/zuck | |
| [4] https://twitter.com/EP_President/status/976720325902848000 | |
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