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# taz.de -- taz salon in Hamburg: Vom Leben und der Angst
> taz-Redakteurin Franziska Seyboldt liest aus ihrem Buch „Rattatatam, mein
> Herz“ – über ihr Leben mit einer Angststörung.
Bild: Findet, dass das Leben auch mit Angst lustig sein kann: Franziska Seyboldt
Wer Angst hat, gilt als schwach. Vor allem, wenn sie einen in Situationen
überfällt, die eigentlich nicht zum Fürchten sind: in der U-Bahn, im Café,
beim Einkaufen. Wie soll man das auch erklären, wenn man plötzlich keine
Luft mehr bekommt, der Schweiß ausbricht und das Herz bollert wie ein
Kachelofen – obwohl gar keine Gefahr droht?
Während andere psychische Erkrankungen wie Burn-out und Depressionen schon
länger in den Fokus gerückt sind, befinden sich Angststörungen gerade erst
auf dem Weg dorthin. Immerhin, könnte man sagen. Aber auch: ganz schön
spät. Obwohl jeder sechste Deutsche im Laufe seines Lebens einmal unter
einer Angststörung leidet, trauen sich viele immer noch nicht, darüber zu
sprechen oder scheuen den Gang zum Therapeuten.
Mit ihrem Buch „Rattatatam, mein Herz“ schreibt die taz-Redakteurin
Franziska Seyboldt gegen die Stigmatisierung an. „Angst essen Seele auf“,
so hieß der Kultfilm von Rainer Werner Fassbinder. Die Angst in Seyboldts
Buch verschmäht jedoch die Dinkel-Seelen vom Bäcker, sie will lieber
Pommes. Sowieso ist sie sehr menschlich: Sie raucht, trinkt, ist arrogant,
plagt sich aber gleichzeitig mit Selbstzweifeln herum und kann es nicht
ertragen, zu verlieren. Mit viel Humor schildert die Autorin ein diffuses
Gefühl so, dass es auch Nicht-Betroffene nachvollziehen können.
Dass die Angst heute auf der Bühne sitzen wird, können wir nicht
versprechen. Franziska Seyboldt wird jedenfalls da sein. Die Moderation der
Lesung übernimmt taz-Redakteur Daniel Schulz.
20 Mar 2018
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Angststörungen
Franziska Seyboldt
Annalena Baerbock
Angststörungen
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