# taz.de -- Nach Schlappe bei Bürgermeisterwahl: Orbán stoppt Kampagne gegen … | |
> Ein Fidesz-Kandidat ist bei der Wahl gescheitert. Jetzt wurden Politiker | |
> der rechten Partei angewiesen, in sozialen Medien keine Diffamierungen | |
> mehr zu posten. | |
Bild: Die Regierungspartei macht Stimmung gegen Soros und Parteichefs der Oppos… | |
BUDAPEST dpa | Nach der unerwarteten Schlappe bei einer Bürgermeisterwahl | |
hat der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán die Hetzkampagne gegen | |
den US-Milliardär George Soros („Stop Soros!“) vorerst stoppen lassen. Die | |
Abgeordneten und Kandidaten der rechts-nationalen Regierungspartei Fidesz | |
erhielten von der Parteizentrale strikte Weisung, in den sozialen Medien | |
„keinerlei negative, diffamierende Materialien im Zusammenhang mit Soros | |
(zu) posten“, berichtete die oppositionelle Tageszeitung Magyar Nemzet am | |
Mittwoch, der das interne Papier nach eigenen Angaben zugespielt wurde. | |
Orbán, der seit 2010 regiert, hatte seine [1][Kampagne] bislang fast | |
ausschließlich auf das Schüren von Ängsten vor Zuwanderern aufgebaut. Im | |
Mittelpunkt stand dabei die Person des ungarischstämmigen, liberalen Soros, | |
dem die Kampagne unterstellte, Europa mit Flüchtlingen überschwemmen zu | |
wollen. | |
Nach der Schlappe bei der Bürgermeisterwahl in Hodmezövasarhely wurden | |
unter Orbán-getreuen Meinungsmachern Stimmen laut, die die Wirksamkeit der | |
Kampagne bezweifelten. „Wir sollten mit dieser Soros-Schimpferei auf | |
Volksschulniveau aufhören“, sagte etwa Andras Bencsik, der Chefredakteur | |
der regierungsnahen Wochenzeitung Demokrata. | |
Der von einer breiten Oppositionsfront unterstützte, parteilose Kandidat | |
Peter Marki-Zay hatte vergangenen Sonntag überraschend klar die | |
Bürgermeisterwahl in Hodmezövasarhely gegen den favorisierten Fidesz-Mann | |
gewonnen. Sechs Wochen vor der Parlamentswahl am 8. April hatten Parteien | |
und Wahlforscher den Urnengang in der südostungarischen Kleinstadt als | |
„Testwahl“ gewertet. In Ungarn werden 106 der 199 Parlamentssitze auf | |
ähnliche Weise in Direktwahl vergeben. | |
28 Feb 2018 | |
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