Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Urteil gegen Altersdiskriminierung: Tinder-Überraschung
> Höhere Preise für Benutzer*innen über 30? Das darf es nicht geben,
> entscheidet ein Gericht. Die Dating-App Tinder versteht den Vorwurf
> nicht.
Bild: Nicht mehr jung genug für günstige Tinder-Preise? Zum Glück ist Kate M…
Ab sofort darf es bei Tinder in den USA keine Altersdiskriminierung mehr
geben. [1][Zu dieser Ansicht kam ein Berufungsgericht in Kalifornien.] Die
Dating-App hatte bisher unterschiedliche Preise für die Premiumvariante
Tinder Plus für Nutzer*innen über und unter 30 Jahren verlangt.
Tinder Plus erlaubt es den Nutzer*innen, Zusatzfunktionen zu verwenden. Die
Premiumversion ermöglicht es unter anderem, Profile in anderen Städten
anzusehen, Teile des Profils – wie das Alter – unsichtbar zu machen, 30
Minuten lang das Topprofil in einer Gegend zu werden und keine Werbung
angezeigt zu bekommen.
In den USA war Tinder Plus bisher für unter 30-Jährige für 9,99 US-Dollar
monatlich erhältlich. Für über 30-Jährige kostete es doppelt so viel: 19,99
US-Dollar im Monat. Das kalifornische Gericht entschied, dass diese
Preisgestaltung diskriminierend sei.
Die Preisgestaltung in Deutschland kommuniziert das Unternehmen nicht
öffentlich. Auf eine Nachfrage der taz reagierte Tinder bislang nicht.
Einer Dating-Webseite zufolge kostet ein Monat Tinder Plus in Deutschland
für unter 28-Jährige 3,91 Euro – für über 28-Jährige hingegen 16,49 Euro.
Die monatlichen Preise sinken offenbar, sobald ein mehrmonatiges Abo
abgeschlossen wird, aber auch hier bleiben die Preise für Ältere deutlich
höher als für Jüngere.
Tinder erklärt die verschiedenen Preise in den USA damit, dass älteren
Nutzer*innen grundsätzlich mehr Geld zur Verfügung stehe. Die
Preisgestaltung aufgrund des Alters stehe nicht mit „irrationalen,
ungerechten Stereotypen“ in Verbindung und man weise den Vorwurf zurück,
die Staffelung sei willkürlich geschehen.
Viele andere Apps und Webdienste bieten ebenfalls ein gestaffeltes
Preismodell an, etwa in Form von Studierendenrabatten. Das Gericht findet
die Einschätzung der Zahlungsfähigkeit aufgrund des Alters bei Tinder
dennoch falsch: „Ungeachtet dessen, was Tinders Marktforschung vielleicht
über das relative Einkommen und die Zahlungswilligkeit der jüngeren User
als Gruppe gezeigt hat, trifft das auf Einzelne nicht immer zu.“ Manch
ältere Kund*innen hätten womöglich ein knapperes Budget als jüngere.
1 Feb 2018
## LINKS
[1] http://www.courts.ca.gov/opinions/documents/B270172.PDF
## AUTOREN
Belinda Grasnick
## TAGS
Tinder
Dating-App
Diskriminierung
Schwerpunkt Gender und Sexualitäten
Schwerpunkt Überwachung
## ARTIKEL ZUM THEMA
Unterschiedliche Preise nach Geschlecht: 12,50 Euro mehr für den Schnitt
Eine Studie zeigt, wie sich Preise nach Geschlecht unterschieden. Frauen
müssen für die gleiche Dienstleistung oft mehr bezahlen als Männer.
RFID-Chips stecken bald überall drin: Funkende Kleidung
RFID-Chips sind praktisch, aber jeder Schokoriegel wird weltweit
identifizierbar. Was, wenn das Papier in Nachbars Garten flattert?
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.