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# taz.de -- Neue Partei in Simbabwe: Grace Mugabe hat nicht genug
> Simbabwes ehemalige First Lady will mit einer neuen Partei die Wahl
> aufmischen. Doch der amtierende Präsident Mnangagwa ist gefestigt.
Bild: Grace Mugabe gibt nicht auf
Harare taz | Grace Mugabe, die [1][ambitionierte Ehefrau] des gestürzten
simbabwischen Präsidenten Robert Mugabe, gibt nicht auf. Wie jetzt bekannt
wurde, gründet sie zusammen mit Gesinnungsgenossen in Simbabwes
Regierungspartei ZANU-PF (Simbabwe Afrikanische Nationalunion/ Patriotsche
Front) eine eigene Partei, um an den derzeit für August geplanten Neuwahlen
teilzunehmen.
Die Neue Patriotische Front (NPF) versammelt jene Fraktion der ZANU-PF, die
sich vergangenes Jahr für Grace Mugabe als Nachfolgerin Robert Mugabes
starkgemacht hatte und dann den Kürzeren zog, als das Militär im
vergangenen November stattdessen den auf Betreiben Grace Mugabes
entlassenen Vizepräsidenten Emmanuel Mnangagwa an die Macht hievte.
Es könnte nun zu einem Wahlbündnis zwischen [2][Grace Mugabe] und der
früheren Vizepräsidentin Joice Mujuru kommen, die in die Opposition
gegangen war, nachdem ihr Ehemann Solomon, ein früherer Armeegeneral, im
Jahr 2011 in einem mysteriösen Feuer ums Leben gekommen war. Mujuru führt
inzwischen die oppositionelle Nationale Volkspartei (NPP).
Robert Mugabe und Joice Mujuru versöhnten sich Ende Januar bei einem
Treffen in Mugabes Villa in Harare, wo er jetzt als Expräsident lebt.
Berichten zufolge entschuldigte sich Mugabe bei seiner ehemaligen
Stellvertreterin und sagte, Emmanuel Mnangagwa habe ihn in die Irre
geführt. Auch der eng mit Grace Mugabe verbündete ehemalige
Bildungsminister Jonathan Moyo – ein weiteres Mitglied der Fraktion, das
seit Mnangagwas Machtergreifung sein Amt verloren hat – äußert sich
mittlerweile positiv über Mujuru, nachdem er sie lange verteufelt hatte.
## Mnangagwa geht weniger plump vor als Mugabe
Eine Allianz von Joice Mujuru mit der Grace-Mugabe-Fraktion der
Regierungspartei, die kollektiv unter dem Namen „G40“ bekannt ist, würde
Simbabwes politische Landschaft durcheinanderwirbeln. Die historische
Oppositionspartei MDC (Bewegung für Demokratischen Wandel) erscheint
derweil geschwächt. Ihr langjähriger Führer Morgan Tsvangirai ist
schwerkrank und wird in Südafrika wegen Darmkrebs behandelt. Die MDC
streitet sich jetzt schon um Tsvangirais Nachfolge. Tsvangirais
Generalsekretär Douglas Mwonzora nahm an einem Treffen von Oppositionellen
mit Grace Mugabes G40-Fraktion in Kapstadt teil.
Die vielen undurchsichtigen Manöver unter den Gegnern Mnangagwas machen es
aber wahrscheinlich, dass Simbabwes neuer starker Mann dieses Jahr
problemlos die angesetzten Wahlen übersteht. Mnangagwa hat kein Hehl daraus
gemacht, dass er die Stellung der historischen Regierungspartei zu festigen
gedenkt. Er geht dabei aber nicht so plump vor wie Mugabe, der
Oppositionsparteien als Landesverräter betrachtete und bei jeder
Gelegenheit verfolgte. Mnangagwa predigt Pluralismus und korrekte Wahlen.
13 Feb 2018
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## AUTOREN
Marcus Mushonga
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