| # taz.de -- „Tatort“ aus Dortmund: Krimi zum Jetzt-sofort-Weitergucken | |
| > Mehrere Häftlinge sterben, als sich der Tollwut-Virus in ein Gefängnis | |
| > schmuggelt. Sucht da jemand die Aufmerksamkeit der Ermittler? | |
| Bild: Stress im Knast: Im „Tatort“ sorgen Tollwut-Fälle für Streit | |
| Im Dortmund-„Tatort“ ist immer Kommissar Faber der Star und nie der Fall, | |
| der erzählt wird. Oder besser gesagt: Fabers Leben, an dem er die meiste | |
| Zeit sichtbar leidet, seit Frau und Tochter bei einem Autounfall starben, | |
| ist der eigentliche „Fall“, der in den Dortmunder Episoden seit 2012 | |
| erzählt wird. Der Plot der Hintergrundgeschichte hat sich inzwischen | |
| ziemlich stark entwickelt, was auch an Jörg Hartmanns ziemlich großartiger | |
| Darstellung liegt. Und beim Cliffhanger jeder Folge wünscht man sich fast, | |
| der Dortmund-„Tatort“ liefe beim Streamingdienst des Vertrauens zum | |
| Jetzt-sofort-Weitergucken. | |
| In der neuen Episode rückt der Hintergrund vollends in den Vordergrund. | |
| Noch einmal zur Erinnerung: Faber glaubt nicht an den Unfall, bei dem seine | |
| Familie starb. Er vermutet, dass der Serienmörder Markus Graf (Florian | |
| Bartholomäi) den Crash provoziert hat. Doch auch wenn Faber Graf inzwischen | |
| für seine Mordserie an Mädchen und jungen Frauen ins Gefängnis bringen | |
| konnte, anschließende Sicherungsverwahrung inklusive: Graf lässt den | |
| Kommissar nicht los. | |
| Vor allem deshalb natürlich, weil Graf die Schuld an dem Unfall nie | |
| gestand, dem Kommissar aber immer wieder Bröckchen vor die Füße | |
| beziehungsweise per Post auf den Schreibtisch schicken lässt, die zwar | |
| nichts beweisen, aber Fabers Intuition bestärken müssen, dass Graf schuld | |
| am Tod seiner Familie ist: Dieses Mal ist es eine Zeichnung, die das | |
| Autowrack und die Leichen zeigen. „Ich wollte Ihre Aufmerksamkeit“, sagt | |
| Graf, als Faber ihn kurz darauf im Knast besucht. „Die haben Sie jetzt“, | |
| sagt Faber. | |
| Umso mehr, als im Gefängnis eine Tollwut-Epidemie einen Häftling nach dem | |
| anderen und auch den Gefängnisarzt Zander (Thomas Arnold) grausamst zuckend | |
| und mit Schaum vorm Mund (Faber: „Wie in so einem schlechten Horrorfilm!“) | |
| dahinrafft. Wie der Erreger ins Gefängnis kam, ist schnell geklärt: Ein | |
| Messer wurde aufwendig mit dem Virus präpariert, eine provozierte | |
| Messerstecherei unter den Häftlingen brachte es in Umlauf. „Aber warum | |
| dieser Aufwand, um Menschen zu töten?“, rätseln Fabers Kolleginnen Böhnisch | |
| (Anna Schudt) und Nora Dalay (Aylin Tezel). | |
| Faber indes glaubt es zu wissen: Das ganze Chaos gilt ihm. Graf spielt mal | |
| wieder mit ihm. „Er ist besessen von Ihnen, und Sie sind besessen von ihm“, | |
| sagt Grafs Anwältin zu Faber, als der sie bittet, mit ihrem Mandanten zu | |
| reden, damit er dem Kommissar erzählt, was er über das Viruskomplott weiß. | |
| Da hat die Anwältin wohl recht. Und so kann das auch ruhig noch weitergehen | |
| in Dortmund. | |
| 4 Feb 2018 | |
| ## AUTOREN | |
| Anna Klöpper | |
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