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# taz.de -- Minidosen statt Mehrweg: Weniger Inhalt, mehr Müll
> Coca-Cola will Minidosen anbieten. Damit schadet der US-Konzern der
> Umwelt und dem Klima, kritisiert die Deutsche Umwelthilfe.
Bild: Bald sind auch noch Minidosen im Sortiment
Berlin taz | Neue 0,15-Liter-Minidosen plant Coca-Cola in Deutschland ab
April anzubieten. Und das schrittweise: zuerst soll es die
Kleinstverpackungen nur für Coca-Cola und Coca-Cola Zero Sugar geben, ab
Juni dann auch für Fanta.
Ein Vorhaben, welches von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) scharf kritisiert
wird. Die geplante Verpackung sei besonders ressourcenintensiv und mache
das Produkt in Relation zum Inhalt deutlich teurer. „Die Getränkedose ist
eine der unökologischsten Getränkeverpackungen, und Coca-Cola's
Entscheidung ist eine Bankrotterkältung für den Umweltschutz“, sagt Thomas
Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft bei der DUH, zur taz. Weniger und nicht
mehr Verpackung sei notwendig, so Fischer.
Die Umwelt- und Verbraucherorganisation fordert Coca-Cola deshalb auf, die
Minidosen nicht einzuführen. Und stattdessen auf wiederbefüllbare
Mehrwegflaschen zu setzen. Der amerikanische Getränkekonzern müsse seinen
Teil dazu beitragen, die gesetzliche Mehrwegquote von 70 Prozent zu
erreichen. Diese hat der Bundestag im Rahmen des Verpackungsgesetzes im
März 2017 beschlossen. Ziel der Quote ist es, mit
Mehrweggetränkeverpackungen einen Anteil von mindestens 70 Prozent an allen
abgefüllten Getränken zu erreichen.
„Mit der geplanten Einführung der Mini-Dosen folgt der nächste Angriff
durch Coca-Cola auf das umweltfreundliche Mehrwegsystem in Deutschland“,
kritisiert deshalb DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Und bezieht sich
auf die 0,5- und 1,5-Liter-Mehrwegflaschen. Diese hat Coca-Cola schon
abgeschafft und aus dem Sortiment genommen.
## Abgabe auf Dosenverpackung gefordert
„Coca-Cola setzt auf einen Mix von Mehrweg- und Einwegverpackungen“, sagt
Coca-Cola Sprecher Martin Gosen auf Anfrage der taz. Denn auch die Dosen
würden zu rund 70 Prozent aus wiederverwertetem Material bestehen. Die
Einführung der Minidosen begründet Gosen mit dem Wunsch der KonsumentInnen.
Resch plädiert für gesetzliche Maßnahmen, falls Coca-Cola seine
Einwegstrategie weiter vorantreibt. Dies könnte zum Beispiel die Einführung
einer Abgabe auf unökologische Getränkeverpackungen sein – zusätzlich zum
Pfand.
Den VerbraucherInnen rät die Deutsche Umwelthilfe, zur Mehrwegflasche zu
greifen. Denn diese kann 60-mal wiederbefüllt werden und schont somit
Ressourcen und Klima.
11 Jan 2018
## AUTOREN
Alexander Wenzel
## TAGS
Mehrweg
Verpackungen
Einweg
Coca-Cola
Deutsche Umwelthilfe
Schwerpunkt Klimawandel
Mehrweg
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