# taz.de -- Demonstration für Klimaschutz: Tausende in Bonn auf der Straße | |
> Trotz Karneval und Regenwetter: Rund 4.000 Menschen forderten mehr | |
> Einsatz gegen die Erderwärmung und eine „industrielle Abrüstung“. | |
Bild: TeilnehmerInnen der Klimaschutzdemo in Bonn | |
Bonn epd | Mehrere Tausend Umweltschützer haben am Samstag am Rande der | |
Weltklimakonferenz in Bonn erneut einen entschlosseneren Kampf gegen die | |
Erderwärmung gefordert. Zu den beiden Demonstrationen hatten das Bündnis | |
„No Climate Change“ unter Führung der globalisierungskritischen | |
Organisation Attac sowie der Zusammenschluss „Weltklima-Aktionstag 11.11. | |
Bonn“ aufgerufen. Die Zahl der Teilnehmer blieb deutlich hinter den | |
Erwartungen zurück. Nach Angaben der Veranstalter kamen statt der insgesamt | |
erwarteten 8.000 nur 4.000 Menschen. | |
Auch die Polizei sprach von wesentlich weniger Demonstranten als erwartet. | |
Bereits am vergangenen Samstag hatten mehr als 10.000 Demonstranten am | |
Rande der Klimakonferenz demonstriert und den Ausstieg aus der | |
Kohleverstromung gefordert. | |
Unter dem Motto „Schluss mit dem faulen Zauber“ zog ein Protestzug mit rund | |
2.000 Menschen von der Innenstadt in Richtung Konferenzzentrum WCCB, wo | |
derzeit die Weltklimakonferenz stattfindet. Der Demonstrationszug setzte | |
sich in Anspielung auf den Beginn der Karnevalssession am 11. November um | |
11.11 Uhr in Bewegung, unter anderem in Begleitung eines Geisterschiffs der | |
„Atomnarren“ aus Braunschweig. | |
Aufgerufen zu der Demonstration hatte das Bündnis „No Climate Change“, dem | |
neben Attac auch das Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21, der BUND Bonn, | |
Vertreter der Grünen, der Linken und der DKP sowie das Erwerbslosenforum | |
Deutschland angehören. | |
## Weitere Demo mit 2000 Menschen | |
Der Klimawandel sei eine Folge der wachstums- und profitorientierten | |
Produktionsweise in den Industrie- und Schwellenländern, sagte | |
Attac-Aktivist Werner Rätz. „Das muss sich ändern. Insbesondere die Länder | |
des Nordens müssen industriell abrüsten.“ Erneuerbare Energien und | |
effizientere Technologien reichten nicht aus, um die nötigen | |
CO2-Reduktionen zu erreichen. | |
Fast zeitgleich demonstrierte der Zusammenschluss „Weltklima-Aktionstag | |
11.11. Bonn“ in der Bonner Innenstadt. Zu der Veranstaltung kamen bei | |
regnerischem Wetter nach Angaben der Initiatoren statt der erwarteten 3.000 | |
nur etwa 2.000 Teilnehmer. Der bundesweiten Initiative gehören nach eigenen | |
Angaben 18 Organisationen an, darunter die bundesweite Montagsdemo, die | |
Coordination gegen Bayer-Gefahren, regionale und lokale Gruppen der | |
Marxistisch-Leninistischen Partei, der Ökologisch-Demokratischen Partei und | |
der Tierschutz-Partei. Auch die ver.di Jugend NRW-Süd sowie Umweltgruppen | |
aus Marokko und Peru haben sich angeschlossen. | |
Zur Weltklimakonferenz in Bonn werden bis zum 17. November rund 25.000 | |
Delegierte aus fast 200 Staaten erwartet. Sie verhandeln über die Umsetzung | |
des Pariser Klimaschutzabkommens von 2015, nach dem der globale | |
Temperaturanstieg auf 1,5 bis 2 Grad begrenzt werden soll. In Bonn hat das | |
UN-Klimasekretariat seinen Sitz. | |
11 Nov 2017 | |
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