Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Notenbank in Großbritannien: Briten heben Zinsen an
> Die Bank of England setzt den Leitzins hoch – zum ersten Mal seit zehn
> Jahren. Das ist ökonomisch riskant, weil es die Wirtschaft abwürgen
> könnte.
Bild: Der britische Notenbankchef Mark Carney
Berlin taz | Es ist die erste Zinserhöhung seit zehn Jahren auf der Insel:
Die britische Notenbank hat den Leitzins von 0,25 auf 0,5 Prozent
angehoben. Die Entscheidung fiel mit sieben zu zwei Stimmen.
Die Bank of England will die Inflation eindämmen, die bei drei Prozent
liegt. Seit dem Brexit-Votum im Juni 2016 hat das Pfund deutlich an Wert
verloren – was die Einfuhren automatisch teurer macht. Es kam zu einer
importierten Inflation.
Die britischen Notenbanker hoffen nun, dass das Pfund wieder steigt, wenn
sie die Zinsen ein bisschen heraufsetzen. Denn Geldanlagen in
Großbritannien werden attraktiver, was dann auch die auswärtige Nachfrage
nach Pfund ankurbelt.
Tatsächlich legte das Pfund leicht zu: Gegenüber dem Euro stieg es bis
Donnerstagnachmittag um etwa 1,35 Prozent. Gegenüber dem Dollar verlor das
Pfund hingegen ein Prozent, weil in den USA die Zinsen ebenfalls steigen.
Die Strategie der britischen Notenbank ist riskant, weil steigende Zinsen
die Wirtschaft abwürgen könnten. Dabei ist das Wachstum schon jetzt recht
schwach, weil die Brexit-Folgen spürbar werden. Für das nächste Jahr
erwartet die britische Statistikbehörde, dass das Land knapp an einer
Rezession vorbeischrammt.
Viele Ökonomen glauben daher, dass die Bank of England die Leitzinsen nicht
weiter erhöhen wird – und erst einmal das Ende der Brexit-Verhandlungen
abwartet. Die Briten werden am 29. März 2019 aus der EU ausscheiden.
Auch die Börsianer erwarten keine weiteren Zinserhöhungen. Daher legten die
Aktienkurse in London zu – obwohl steigende Zinsen normalerweise bedeuten,
dass die Börsen einbrechen, weil es attraktiver wird, festverzinsliche
Wertpapiere zu kaufen.
2 Nov 2017
## AUTOREN
Ulrike Herrmann
## TAGS
Großbritannien
Leitzins
Schwerpunkt Brexit
Großbritannien
Schwerpunkt Brexit
Schwerpunkt Brexit
## ARTIKEL ZUM THEMA
Brexit-Rede von Theresa May: Übergangsphase nach dem Brexit
Großbritanniens Premierministerin will mehr Zeit für den EU-Austritt, eine
zweijährige Übergangsphase. Sie sagte zu, die EU-Beiträge des Landes zu
zahlen.
EU-Agenturen auf Standortsuche: Brexit macht sexy
EU-Staaten bewerben sich um die Bankenaufsichten und Agenturen, die
Großbritannien verlassen. Über die deutsche Bewerbung freut sich nicht
jeder.
Auswirkungen des Brexit: Ein schlechtes Geschäft
Bislang konnte der Finanzplatz London ganz Europa dominieren. Das britische
Oberhaus befürchtet, dass nun Banken abwandern.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.