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# taz.de -- USA ziehen Diplomaten aus Kuba ab: Rätselhafte Schallangriffe
> Mindestens 21 US-Botschaftsangehörige haben es an den Ohren – vom
> Schwindel bis zum totalen Gehörverlust. Die Ursache ist weiterhin
> ungeklärt.
Bild: Die US-Botschaft in Havanna
Washington/Havanna dpa | Nach mysteriösen Erkrankungen amerikanischer
Diplomaten in Kuba zieht die US-Regierung mehr als die Hälfte ihres
Botschaftspersonals von der Insel ab. Die Botschaft in Havanna solle offen
bleiben, allerdings nur noch im Notbetrieb arbeiten. „Bis die Regierung von
Kuba die Sicherheit unserer Diplomaten zusichern kann, wird unsere
Botschaft nur mit Notbesetzung gefahren, um die Zahl der Diplomaten, die
Gesundheitsrisiken ausgesetzt sind, zu minimieren“, schrieb
US-Außenminister Rex Tillerson am Freitag in einem Statement. Er riet
US-Bürgern gleichzeitig vor Reisen nach Kuba ab.
Die kubanische Regierung wies die Entscheidung der USA als „überstürzt“
zurück. „Wir stellen fest, dass die Entscheidung (.) überstürzt ist und die
bilateralen Beziehungen beeinflussen wird“, sagte die im Außenministerium
für die US-Beziehungen zuständige Direktorin Josefina Vidal am Freitag.
Die Regierung in Washington reagierte mit dem Rückzug auf Erkrankungen
mehrerer Botschaftsmitarbeiter an den Ohren, hinter denen sie gezielte
Angriffe vermutet. Die Beziehungen beider Länder hatten sich dadurch wieder
verschlechtert. Tillerson hatte zunächst sogar mit der Schließung der
diplomatischen Vertretung gedroht, die erst 2015 wiedereröffnet worden war.
Tillerson räumte aber Freitag aber auch ein, die USA hätten keine
Erkenntnisse über die Ursachen und die Urheber für die Ohrenerkrankungen
ihrer Botschaftsmitarbeiter. Umfangreiche Untersuchungen und Ermittlungen
hätten keine verlässlichen Ergebnisse gebracht. Vermutungen gehen dahin,
dass sie absichtlich Schall ausgesetzt waren. Die kubanische Regierung
bestritt, etwas mit den Vorfällen zu tun zu haben.
## Rückschlag bei diplomatischer Annäherung
Nach Darstellung des US-Außenministeriums wurden die ersten Fälle Ende 2016
bekannt. Mindestens 21 Menschen erkrankten demnach. Einige der Betroffenen
hätten dauerhaft ihr Gehör verloren, erklärte ein Vertreter des
Außenministeriums am Freitag. Andere Symptome seien Tinnitus,
Kopfschmerzen, Schwindel und Schlafstörungen gewesen.
Die USA und Kuba hatten sich in den vergangenen Jahren eigentlich wieder
angenähert. Unter Trumps Vorgänger Barack Obama leiteten beide Regierungen
eine Wende in ihrem jahrzehntelang zerrütteten Verhältnis ein. Im Sommer
2015 nahmen sie wieder diplomatische Beziehungen auf.
Trump aber hatte die Politik Obamas immer wieder kritisiert. Im Juni
schränkte er die Reisevorschriften für US-Bürger für den Inselstaat wieder
ein. Die sozialistische Führung in Havanna bezeichnete er als „brutales
Regime“.
Die kubanische Regierung warnte daraufhin vor einem Rückfall in die Zeiten
des Kalten Krieges. Außenminister Bruno Rodriguez erklärte in der
vergangenen Woche in einer Rede vor den Vereinten Nationen, Trump fehle
jegliche moralische Autorität.
30 Sep 2017
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