Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Erdbeben in Mexiko: Mehr als 200 Tote
> Erneut hat ein starkes Erdbeben Mexiko erschüttert. Allein in einer
> Schule in Mexiko-Stadt kamen mehr als 20 Kinder ums Leben.
Bild: Die Helfer in Mexiko-Stadt kommen mit der Bergung Verletzter kaum hinterh…
Mexiko-Stadt dpa | Bei dem verheerenden Erdbeben in Mexiko sind mindestens
224 Menschen getötet worden. Das sagte Innenminister Miguel Ángel Osorio
Chong am frühen Mittwochmorgen (Ortszeit) in einem Fernsehinterview.
Demnach wurden bislang 117 Tote in Mexiko-Stadt gezählt, 55 im Bundesstaat
Morelos und 39 in Puebla. Der nationale Zivilschutzkoordinator gab die Zahl
der Toten kurz darauf mit 226 an.
Angesichts der verzweifelten Rettungsmaßnahmen forderte Präsident Enrique
Peña Nieto die Bevölkerung auf, zu Hause zu bleiben: „Sofern die Häuser
sicher sind, ist es wichtig, dass die Bevölkerung drinnen bleibt, um die
Straßen für Krankenwagen frei zu halten und die Arbeit der Rettungshelfer
zu erleichtern“, sagte er in einer Videobotschaft. Oberste Priorität habe
nun die Suche nach Vermissten und die medizinische Versorgung der
Verletzten.
Das schwere Erdbeben hatte sein Zentrum am Dienstagmittag mexikanischer
Ortszeit rund 120 Kilometer Luftlinie südöstlich von Mexiko-Stadt. Während
des Bebens stürzte eine Schule im Zentrum Mexiko-Stadts ein. 25 Menschen
wurden dabei getötet, wie Bildungsminister Aurelio Nuno Mayer sagte, viele
Kinder und Erwachsene wurden noch vermisst. Rettungskräfte versuchen mit
Schaufeln und Händen Überlebende aus den Trümmern der Schule zu bergen.
Die Zahl der Toten dürfte weiter steigen. Da gerade in der Hauptstadt viele
Gebäude eingestürzt sind, wurde mit weiteren Opfern gerechnet. Tote gab es
auch in den Bundesstaaten México (12) und Guerrero (1).
## Mindestens 38 Gebäude in Mexiko-Stadt eingestürzt
Ausgerechnet am Jahrestag des verheerenden Erdbebens von 1985 bebte die
Erde erneut heftig. Vor 32 Jahren kamen rund 10 000 Menschen ums Leben.
Rund zwei Stunden vor dem heftigen Erdstoß am Dienstag hatten viele
Behörden, Unternehmen und Schulen sich noch an der alljährigen
Erdbebenübung beteiligt.
Allein in Mexiko-Stadt stürzten mindestens 38 Gebäude ein. Der Flughafen
wurde geschlossen und auf Schäden untersucht. Beschädigte Krankenhäuser
wurden evakuiert. Nach Angaben des Elektrizitätsunternehmens CFE waren
mindestens 3,8 Millionen Menschen ohne Strom.
US-Präsident Donald Trump schrieb auf Twitter: „Gott schütze die Menschen
in Mexiko-Stadt.“ Man stehe an ihrer Seite.
Ein dpa-Reporter berichtete von schwankenden Gebäuden in der Hauptstadt und
Gasgeruch. Tausende verängstigte Menschen seien auf die Straßen und Plätze
geflüchtet. Das Telefonnetz brach zusammen. Auf TV-Bildern waren
verschüttete Menschen in Trümmern zu sehen.
## In einer der aktivsten Erdbebenzonen
In der Hauptstadt und dem angrenzenden Großraum leben rund 20 Millionen
Menschen. Die Universität von Mexiko-Stadt teilte mit, dass alle Kurse und
Veranstaltungen bis auf Weiteres ausfallen, um die Gebäude auf Schäden zu
untersuchen. Auch Schulen setzten den Unterricht aus.
In Internetvideos waren Menschen zu sehen, die um ihr Leben bangen,
schreien, weinen. An Gebäuden fielen riesige Gesteinsbrocken und Fassaden
ab. Die Situation war zunächst völlig unübersichtlich. Menschen erhielten
unter freiem Himmel Infusionen, Helfer suchten mit bloßen Händen in den
Trümmern nach Überlebenden.
Mehrere Nachbeben versetzten die Menschen kurz darauf zusätzlich in Angst.
Wie das nationale Seismologische Institut auf Twitter mitteilte, wurden am
Dienstagabend und in der Nacht zum Mittwoch (Ortszeit) unter anderem im
südöstlich von Mexiko-Stadt liegendem Bundesstaat Oaxaca Nachbeben
gemessen. Betroffen war mehrmals die Küstenregion vor der Stadt Salina
Cruz, das schwerste Nachbeben hatte demnach die Stärke 4,9. Bei einem Beben
im Landesinneren nahe der Stadt Loma Bonita gab das Institut eine Stärke
von 4,0 an.
Erst am 7. September waren bei einem Beben der Stärke 8,2 rund 100 Menschen
im Land umgekommen, dabei lag das Zentrum aber im Pazifik und war in
Mexiko-Stadt längst nicht so stark zu spüren. Danach gab es weit über
tausend Nachbeben.
Mexiko befindet sich in einer der weltweit aktivsten Erdbebenzonen. Der
Großteil der Landmasse liegt auf der sich westwärts bewegenden
nordamerikanischen Erdplatte. Unter diese schiebt sich die langsam nach
Nordosten wandernde Cocosplatte. Der Boden des Pazifischen Ozeans taucht so
unter die mexikanische Landmasse ab. Das führt immer wieder zu schweren
Erschütterungen, die das Land bedrohen.
20 Sep 2017
## TAGS
Erdbeben
Mexiko Stadt
Mexiko
Naturkatastrophe
Mexiko
Mexiko
## ARTIKEL ZUM THEMA
Nachbeben erschweren Einsätze: 90 Tote nach Erdbeben in Mexiko
Hunderte Male hat die Erde nach dem heftigen Beben am Donnerstag gewankt.
Die Hilfskräfte stellt das weiter vor Probleme. In Oaxaca steigt die Zahl
der Todesopfer.
Naturkatastrophen in Amerika: Eine Spur der Verwüstung
Seit 1985 hat die Erde in Mexiko nicht mehr derart stark gebebt. Nun könnte
ein Tsunami drohen. Vor den USA indes nimmt Hurrikan „Irma“ Kurs auf
Florida.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.