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# taz.de -- Angriff auf Soldaten in Brüssel: IS reklamiert Messerattacke für …
> Nach dem Angriff am Freitag in Brüssel hat die Terrormiliz IS die Tat für
> sich reklamiert. Die Soldaten wurden leicht verletzt. Der Attentäter
> wurde erschossen.
Bild: Nach dem Angriff am Freitag in Brüssel
Brüssel dpa | Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) hat sich zu der
Messerattacke auf Soldaten in der Brüsseler Innenstadt bekannt. Ein
„Soldat“ des IS habe den Angriff ausgeführt, meldete das IS-Sprachrohr Amak
am Samstag im Internet. Die Echtheit der Nachricht ließ sich zunächst nicht
überprüfen. Sie wurde aber über die üblichen IS-Kanäle verbreitet. Bei der
Messerattacke am Freitagabend wurden zwei Soldaten leicht verletzt. Der
Angreifer wurde angeschossen und starb später im Krankenhaus. Die Ermittler
gingen von einem Terrorakt aus.
Der Angreifer war mit einem Messer auf drei in der Innenstadt
patrouillierende Soldaten von hinten mit einem Messer losgegangen und hatte
dabei „Allahu akbar“ (Gott ist groß) gerufen. Der 1987 geborene Belgier
somalischer Herkunft hatte neben der Stichwaffe auch die Attrappe einer
Feuerwaffe und zwei Ausgaben des Koran bei sich, wie es hieß.
Die Staatsanwaltschaft erklärte: „Die Ereignisse wurden als versuchter
terroristischer Mord eingestuft.“ Ein auf Terrorismus spezialisierter
Ermittlungsrichter habe den Fall übernommen. In der Nacht zu Samstag
durchsuchten Ermittler die Wohnung des Verdächtigen in Brügge. Er war nach
offiziellen Angaben vorher nicht wegen terroristischer Aktivitäten bekannt,
war aber im Februar wegen einer unpolitischen Gewalttat aufgefallen. Er
lebte seit 2004 in Belgien und erhielt 2015 die Staatsangehörigkeit.
Belgien gilt als Hochburg islamistischer Extremisten. Im März 2016 rissen
Selbstmordattentäter in der Brüsseler U-Bahn und am Flughafen, 32 Menschen
mit in den Tod. Im August vor einem Jahr attackierte ein Mann in Charleroi
zwei Polizistinnen mit einer Machete. Zu der Tat damals bekannte sich der
IS. Noch immer gilt in Belgien die zweithöchste Terrorwarnstufe. Auf
öffentlichen Plätzen und in der U-Bahn patrouilliert regelmäßig Militär.
Ministerpräsident Charles Michel bekundete auf Twitter seine Unterstützung
für das belgische Militär. Die Sicherheitskräfte blieben wachsam, schrieb
er.
Auch nach einem ebenfalls glimpflich verlaufenen Zwischenfall vor dem
Buckingham-Palast in London übernahmen Beamte einer Anti-Terror-Einheit die
Ermittlungen, wie Scotland Yard mitteilte. Polizisten hatten am
Freitagabend einen Mann festgenommen, der sein Auto unerlaubt anhielt und
ein Schwert im Fahrzeug hatte. Bei der Festnahme des 26-Jährigen hätten
zwei Polizisten Armverletzungen erlitten, sie seien im Krankenhaus
behandelt worden. Anders als in Brüssel wurden die Sicherheitskräfte nicht
gezielt angegriffen.
In London hatten erst Anfang Juni drei Männer Passanten mit einem
Lieferwagen und mit langen Messern angegriffen und acht Menschen getötet.
Damals hatte die Terrormiliz Islamischer Staat die Tat wie nun in Brüssel
ebenfalls für sich reklamiert.
27 Aug 2017
## TAGS
Terrorismus
Brüssel
Belgien
IS-Terror
London
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