# taz.de -- Entscheidung des Weltsicherheitsrates: Neue Sanktionen gegen Nordko… | |
> Die Einschränkungen zielen vor allem auf den Export. Die Ausfuhr von | |
> Kohle, Eisen, Blei und Meeresfrüchten ist damit verboten. Das trifft das | |
> Land hart. | |
Bild: Abstimmung im Weltsicherheitsrat. Im Bild der britische UN-Botschafter Ma… | |
New York ap | Der UN-Sicherheitsrat hat als Reaktion auf das Atom- und | |
Raketenprogramm Nordkoreas harte neue Sanktionen gegen Pjöngjang verhängt. | |
Der Rat stimmte am Samstag einstimmig für eine von den USA vorgebrachte und | |
mit China abgestimmte Resolution, die Nordkoreas Exportwirtschaft vehement | |
treffen soll. Die amerikanische UN-Botschafterin Nikki Haley sprach ebenso | |
wie US-Präsident Donald Trump vom „größten einzelnen | |
Wirtschaftssanktionspaket“, mit dem das abgeschottete Land jemals belegt | |
worden sei. China forderte Nordkorea zur Abkehr von seinen Raketen- und | |
Atomtests auf. | |
Der Beschluss des Weltsicherheitsrates untersagt Nordkorea den Export von | |
Kohle, Eisen, Blei und Meeresfrüchte. Die Ausfuhren haben einen Wert von | |
mehr als einer Milliarde Dollar (850 Millionen Euro), was einem Drittel der | |
Gesamtexporte Nordkoreas des vergangenen Jahres gleichkommt. Zudem sollen | |
andere Länder keine weiteren Arbeitskräfte aus Nordkorea mehr einstellen. | |
Die Einkommen von Arbeitern im Ausland sind eine wichtige Geldquelle für | |
die Regierung von Machthaber Kim Jong Un. | |
Außerdem werden neun Nordkoreaner, darunter vor allem Vertreter von | |
Unternehmen und Banken, auf eine Schwarze Liste der UN gesetzt. Damit | |
gelten für sie Reiseverbote, Vermögen werden eingefroren. Auch die | |
Vermögenswerte von zwei Firmen und zwei Banken werden eingefroren. | |
## Siebtes Paket gegen Nordkorea | |
Die zusätzlichen Sanktionen – das mittlerweile siebte Paket gegen Nordkorea | |
– sind eine Reaktion [1][auf die beiden nordkoreanischen Tests von | |
Interkontinentalraketen im Juli]. Sie sollen Nordkorea zu neuen | |
Verhandlungen über sein Raketen- und Atomwaffenprogramm zwingen. Doch das | |
Land hat wiederholt erklärt, sein nukleares Waffenarsenal niemals aufgeben | |
zu wollen. Pjöngjang betrachtet es als Notwendigkeit für seine eigene | |
Sicherheit. | |
Chinas Außenminister Wang Yi sagte am Sonntag in Manila, er habe seinem | |
nordkoreanischen Amtskollegen Ri Yong Ho klargemacht, dass Pjöngjang nicht | |
gegen UN-Beschlüsse verstoßen oder die internationale Gemeinschaft mit | |
Raketenstarts und Atomtests provozieren dürfe. Nordkorea solle die Ruhe | |
bewahren. In Richtung der USA und Südkorea ergänzte er, dass sie aufhören | |
sollten, die Spannungen zu erhöhen. | |
Alle Seiten müssten zu Verhandlungen zurückkehren, sagte Wang. Zuvor hatte | |
er in einer Erklärung bereits zu einer Wiederaufnahme der | |
Sechsnationengespräche aufgerufen. Zu den beteiligten Staaten zählen dabei | |
Nord- und Südkorea, die USA, China, Russland und Japan. Das Ziel ist es, | |
das Thema Atom auf der Koreanischen Halbinsel wieder zurück an den | |
Verhandlungstisch zu bringen und mit Hilfe der Gespräche eine | |
Denuklearisierung und Stabilität in der Region zu erreichen, so Wang. | |
In der Erklärung wiederholte Wang auch Pekings Vorschlag eines | |
Kompromisses, bei dem Nordkorea zum einen seine nukleare Entwicklung stoppt | |
und die USA und Südkorea gleichzeitig ihre gemeinsamen Militärübungen | |
einstellen. Dem erteilte Washington eine Absage. Die USA zögen einen Stopp | |
der Manöver momentan nicht in Erwägung, sagte die für den asiatischen Raum | |
zuständige US-Topdiplomatin Susan Thornton. | |
Thornton machte auch klar, dass die USA genau hinsehen würden, ob China die | |
neuen UN-Sanktionen gegen Nordkorea umsetze. In der Vergangenheit habe sich | |
Peking zunächst an Sanktionen gegen Pjöngjang gehalten, sei dann aber mit | |
der Zeit davon abgewichen, sagte sie. Sie lobte China gleichzeitig dafür, | |
im Sicherheitsrat für die Maßnahmen gestimmt zu haben. Dies sei ein guter | |
Schritt, der zeige, dass Peking den Ernst der Lage begriffen habe. | |
Auch US-Außenminister Rex Tillerson war zufrieden. Die neuen UN-Sanktionen | |
seien ein „sehr gutes Ergebnis“, sagte er in Manila, wo er sich am Rande | |
des Asean-Gipfels mit der südkoreanischen Außenministerin Kang Kyung Wha | |
traf. Kang wiederholte diesen Wortlaut. | |
6 Aug 2017 | |
## LINKS | |
[1] /Militaermanoever-in-Nordkorea/!5427337 | |
## TAGS | |
UN-Sicherheitsrat | |
Nordkorea | |
Sanktionen | |
Raketentest | |
Nordkorea | |
Schwerpunkt USA unter Donald Trump | |
USA | |
Pjöngjang | |
USA | |
Nordkorea | |
Raketentest | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Konflikt Nordkorea-USA: Trump droht Pjöngjang weiter | |
US-Präsident Trump sagt, Nordkorea solle „sehr, sehr nervös“ sein. Seine | |
„Feuer und Wut“-Drohung sei sogar „vielleicht nicht scharf genug“ gewes… | |
Kommentar Trump und Nordkorea: Die Welt als Geisel | |
Mit seiner Unbeherrschtheit gegenüber Kim Jong Un gefährdet Donald Trump | |
nicht nur sein Land, sondern die internationale Gemeinschaft. | |
Chinas Einfluss auf Nordkorea: Pekings gefährliches Doppelspiel | |
China ist bereit, die Sanktionen gegen Nordkorea voll zu unterstützen. Was | |
Pjöngjang aber wirklich wehtun würde, wäre ein Einfuhrstopp von Öl. | |
Sanktionen gegen Nordkorea: Regime will knallhart zurückschlagen | |
Die Bilanz der Sanktionen gegen das nordkoreanische Atomprogramm ist | |
ernüchternd. Ihr Erfolg ist zweifelhaft und Pjöngjang bleibt hart. | |
Nach nordkoreanischem Raketentest: Trump schickt Kampfbomber | |
US-Präsident Trump wirft China vor, nichts gegen das Raketenprogramm | |
Nordkoreas zu tun und lässt US-Kampfbomber über die Halbinsel fliegen. | |
USA und Südkoreas Militärmanöver: Erneut Bomber nahe Nordkorea | |
Nach dem jüngsten Raketentest durch Nordkorea lassen die USA | |
Langstreckenbomber über Südkorea fliegen. Auch japanische Kampfjets | |
beteiligen sich. | |
Reaktionen auf Nordkoreas Raketentest: Härtere Sanktionen durch die USA | |
Die USA reagieren mit einer eigenen Raketenübung und beantragen eine | |
UN-Sitzung. Aus Pjöngjang folgt die Drohung, dass die Rakete die USA | |
erreichen könne. |