# taz.de -- Grüne Plakate für die Bundestagswahl: Öko in Signalfarben | |
> Die grünen Spitzenkandidaten Göring-Eckardt und Özdemir präsentieren ihre | |
> Wahlplakate. Im Mittelpunkt steht das Thema Umwelt. | |
Bild: Vorhang auf für die grüne Plakatkampagne. Das rhetorische Stilmittel im… | |
Berlin taz | „Das Rennen um Platz drei ist eröffnet!“ Grünen-Parteichef C… | |
Özedmir gab sich am Freitagmittag angriffslustig. Im Partei-Kerngebiet in | |
Berlin Prenzlauer Berg enthüllte Özdemir gemeinsam mit Katrin | |
Göring-Eckardt die Plakatkampagne für die Bundestagswahl. Die beiden | |
Spitzenkandidaten hoffen, im September als lachender Dritter hinter der | |
Union und der SPD in den Bundestag einzuziehen. | |
In der Tat liegen Grüne, AfD und Linkspartei laut aktuellen Umfragen | |
jeweils bei etwa acht Prozent. Eine gelungene Plakatkampagne könnte darüber | |
entscheiden, wer am Ende die Nase vorn hat. Die neuen Slogans fielen dann | |
aber wesentlich weniger angriffslustig aus, als Özdemirs Kampfansage | |
vermuten ließe. Zu sehen gab es viel Erwartbares und wenig Konkretes. | |
Kaum überraschend stellen die Grünen die Themen Umwelt und Klima in den | |
Mittelpunkt ihrer Kampagne. Ein Thema, das durch die klimafeindliche | |
Politik der US-Regierung unter Donald Trump wieder mainstreamtauglich ist. | |
„Unser Klimaziel: Endlich handeln“ heißt es auf einem Plakat, „Umwelt ist | |
nicht alles. Aber ohne Umwelt ist alles nichts“, auf einem anderen. Konkret | |
klingt das nicht. Von den ausformulierten Vorschlägen des Wahlprogramms | |
bleiben auf den Plakatwänden nur Allgemeinposten übrig. | |
Damit setzen die Grünen auf ähnlich schwammige Slogans wie die SPD („Zeit | |
für mehr Gerechtigkeit“) und die Union („Für ein Deutschland, in dem wir | |
gut und gerne leben“). | |
Überraschend war dann aber die Farbgebung der neuen Wahlplakate. Ein sattes | |
Telekom-Magenta ergänzt das klassische Parteigrün. Ein Farbton, den | |
neuerdings ja auch die FDP nutzt. Eine Annäherung sei das aber nicht, | |
versichert Göring-Eckardt. Das Magenta sei eben eine Signalfarbe. | |
## Traum von einer grünen Zukunftswirtschaft | |
Vor allem Özdemir ging bei der Plakatvorstellung auf Kuschelkurs mit der | |
deutschen Wirtschaft: „Wir bekennen uns zum Automobilstandort Deutschland“ | |
rief der Parteichef den Autobauern entgegen und forderte gleichzeitig eine | |
ökologische Wende in der KFZ-Wirtschaft. „Das E-Auto kommt, die Frage ist | |
nur wer es baut.“ | |
Der Traum von einer grünen Zukunftswirtschaft soll helfen, den Widerspruch | |
zwischen dem Profitstreben der Umwelt verschmutzenden Dieselbauer und | |
Ökologiezielen zu überbrücken. Folgerichtig lächelt Özdemir auch von einem | |
Wahlplakat auf dem „Zwischen Umwelt und Wirtschaft gehört kein oder“ steht. | |
Soziale Themen werden demgegenüber kaum angesprochen. „Nur wer Chancen | |
bekommt, kann Chancen nutzen“, heißt es zwar auf einem Plakat. Wie eine | |
solidarische Gesellschaft außerhalb der individuellen Chancenoptimierung | |
aussehen soll, erklären die Grünen – zumindest auf ihren Wahlplakaten – | |
nicht. Nur ein Slogan widmet sich dem Thema Armut. | |
5,5 Millionen Euro plant die Partei in den diesjährigen Wahlkampf zu | |
investieren – in etwa so viel wie 2013. Mehr als 5.000 großflächige Plakate | |
wollen die Grünen aufstellen. Mitte August startet dann die Tour der | |
Spitzenkandidaten durch ganz Deutschland. | |
21 Jul 2017 | |
## AUTOREN | |
Jörg Wimalasena | |
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