| # taz.de -- Neubaupläne für Sebaldsbrück vorgelegt: Aus schlicht wird schick | |
| > Ab Herbst 2018 soll gebaut werden: Der Entwurf für die Neugestaltung der | |
| > Schlichtbausiedlung „Am Sacksdamm“ in Sebaldsbrück liegt jetzt vor | |
| Bild: So sehen Sieger aus: Entwurf des Büros Koschany+Zimmer Architekten aus E… | |
| Die geplante Neubebauung der Schlichtsiedlung „Am Sacksdamm“ in | |
| Sebaldsbrück nimmt Gestalt an: Gestern sind die Ergebnisse des | |
| Architektenwettbewerbs im Rahmen einer Ausstellungseröffnung im Foyer der | |
| Baubehörde vorgestellt worden. | |
| Der Gewinnerentwurf sieht eine zentrale, marktplatzähnliche Grünfläche vor, | |
| um die sich fünf Mehrfamilienhäuser in modularer Bauweise gruppieren. 80 | |
| Wohnungen sollen hier entstehen, die Zielgruppe sind Menschen mit mittlerem | |
| und niedrigen Einkommen. | |
| Die geforderte modulare Bauweise sei besonders spannend gewesen, sagte | |
| Architekt Axel Koschany bei der Präsentation seines Entwurfs. | |
| „Normalerweise plant man erst das Haus und dann die Grundrisse“ – hier sei | |
| es andersrum gewesen: Geplant würden „Grundrissbausteine, die zu Häusern | |
| zusammengesetzt werden“. Das soll zweierlei bewirken: Billigeres Bauen für | |
| die Eigentümerin Vonovia, die mit Baukosten von unter 2.000 Euro pro | |
| Quadratmeter rechnet – und vernünftige Grundrisse für zukünftige Mieter. | |
| Die Wohnungen sollen zwischen zwei und fünf Zimmer bei 40 bis 100 | |
| Quadratmeter haben und sich so auch für größere Familien eignen. Ein | |
| Viertel der 80 Wohnungen soll geförderter Wohnraum mit Mieten zwischen 6,10 | |
| Euro und 6,50 pro Quadratmeter sein. Die restliche Wohnfläche soll unter | |
| neun Euro kosten. Baubeginn soll im Herbst 2018 sein. | |
| „Dass etwas passieren muss, ist klar“, sagte Ortsamtsleiter Jörn Hermening | |
| bei der Präsentation: „Eigentlich hätte schon vor 40 Jahren etwas passieren | |
| müssen.“ Da gehörten die in den 1920ern als einfacher und billiger | |
| Notbehelf für ärmste Familien gebauten Häuschen noch der Bremischen und | |
| damit der Stadt. Schade sei, dass die jetzigen MieterInnen in die Planungen | |
| nicht mit einbezogen worden seien, so Hermening. | |
| Die bisherigen BewohnerInnen der Schlichtsiedlung, von denen sich einige | |
| heftig gegen den Abriss und die Neubebauung gewehrt hatten, sind zum großen | |
| Teil bereits ausgezogen. „Für 14 Parteien konnten wir eine andere Lösung | |
| finden, derzeit wohnen noch etwa sieben Parteien am Sacksdamm“, sagte | |
| Ulrich Schiller, Vonovia-Geschäftsführer für den Norden, der taz. Der | |
| Konzern versuche, für alle BewohnerInnen eine adäquate Lösung zu finden. | |
| Die Schlichtwohnungen verfügten zum Teil noch über Ofenheizungen und hätten | |
| kein warmes Wasser. „So etwas haben wir natürlich sonst nicht im Bestand, | |
| deshalb können wir den Mietern auch nichts Vergleichbares anbieten.“ Aber | |
| auch wenn man keine Wohnungen mit Mieten um drei Euro anbieten könne, sei | |
| man ständig im Gespräch. „Wir wollen keinen Druck ausüben“, sagte Schill… | |
| weiter, es müsse aber auch klar sein, dass sich niemand der Illusion | |
| hingeben könne, dort wohnen bleiben zu können. | |
| Immerhin: Die jetzigen MieterInnen der Schlichtwohnungen haben laut | |
| Schiller eine „Rückkehroption“. Auf Nachfrage, ob das ein garantiertes | |
| Vorgriffsrecht auf die neu zu bauenden Wohnungen beinhalte und die jetzigen | |
| BewohnerInnen – sofern sie ihr Interesse signalisieren – sicher sein | |
| könnten, nach der Bauphase an den Sacksdamm zurückkehren zu können, sagte | |
| Schiller: „Wenn die Mieter das wollen, dann machen wir das.“ | |
| 16 Aug 2017 | |
| ## AUTOREN | |
| Karolina Meyer-Schilf | |
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