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# taz.de -- Nachruf auf Schauspieler Martin Landau: Bela Lugosi is dead
> Seine Rolle als Bela Lugosi in „Ed Wood“ machte ihn berühmt. Der
> Dracula-Darsteller und Oskarpreisträger verstarb in Los Angeles im Alter
> von 89 Jahren.
Bild: Gar nicht so gruselig: Martin Landau 2012 auf der Vanity Fair Oscar Party…
Los Angeles dpa | Hochgewachsen, gut aussehend und ein Schauspieler, der in
Lee Strasbergs berühmtem Actors Studio in New York sein Handwerk gelernt
hat: Martin Landau war ein vielseitiger Charakterdarsteller, der es
trotzdem in Hollywood nicht immer leicht hatte. Erst 1995, nach Dutzenden
Spielfilmen und zwei früheren Oscar-Nominierungen, erhielt er für seine
Rolle als Bela Lugosi in „Ed Wood“ seinen ersten – und einzigen – Oscar…
bester Nebendarsteller.
Mit 89 Jahren hatte er noch mehrere Projekte geplant, doch völlig
überraschend schlug am Sonntag die Nachricht von Landaus Tod in Hollywood
ein. Er starb am Samstag „nach unerwarteten Komplikationen“ während eines
kurzen Krankenhausaufenthaltes in Los Angeles, wie seine Sprecherin der
Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Warum er dort zur Behandlung war, wurde
zunächst nicht bekannt. Erst im Juni hatte Landau seinen 89. Geburtstag
gefeiert.
Nach Theaterauftritten am New Yorker Broadway landete er 1959 in Hollywood
gleich vor der Kamera von Alfred Hitchcocks. An der Seite von Cary Grant
und James Mason spielte er in dem Thriller „North by Northwest“ (Der
unsichtbare Dritte) mit. Es folgte eine kleine Rolle als römischer Soldat
in dem Monumentalfilm „Cleopatra“.
Dann wechselte er vor die Fernsehkamera. Als der Geheimagent Rollin Hand in
der Serie „Kobra, übernehmen Sie“ (Original-Titel „Mission: Impossible�…
wurde Landau zum TV-Star. Eine Rolle, die ihn lange festlegte. An der Seite
seiner damaligen Ehefrau Barbara Bain mimte er drei Jahre lang den oft
maskierten Agenten. In den 70er Jahren war das Paar dann in der britischen
Science-Fiction-Serie „Mondbasis Alpha 1“ zu sehen. Die Ehe ging 1993 nach
mehr als 35 gemeinsamen Jahren auseinander.
## Comeback und Oskar-Nominierung
Gute Filmrollen blieben lange aus, darüber klagte der Schauspieler 1994 in
einem Interview. „Ich spielte lausige Rollen in nichtssagenden Filmen,
sinnlose Charaktere“, zitierte die New York Times aus dem Gespräch.
Das Comeback glückte ihm 1989 mit „Tucker“, einer Filmbiografie von Francis
Ford Coppola. Landau holte den Golden Globe als bester Nebendarsteller und
eine Oscar-Nominierung. Dann wurde Woody Allen auf ihm aufmerksam. In
„Verbrechen und andere Kleinigkeiten“ spielte Landau einen Arzt, der seine
lästig gewordene Geliebte (Anjelica Huston) umbringen lässt und darauf auch
noch stolz ist. Wieder wurde er für den Oscar nominiert.
Den Nebenrollen-Oscar nahm er dann 1995 für seine Rolle als der
abgehalfterter Dracula-Darsteller Bela Lugosi in Tim Burtons „Ed Wood“
entgegen. Danach stand Landau bis ins hohe Alter regelmäßig vor der Kamera,
oft in guten Nebenrollen, etwa als Richter in dem Polithriller „City Hall“
oder als mysteriöser Dr. Kurtzweil in „Akte X – Der Film“.
In dem beklemmenden Thriller „Remember“ übernahm er vor zwei Jahren noch
die schwierige Rolle eines im Rollstuhl sitzenden Auschwitz-Überlebenden.
In dem Film des Kanadiers Atom Egoyan schickt er einen alten Freund
(Christopher Plummer) auf eine Reise durch die USA, um den
Auschwitz-Aufseher zu suchen, der einst für den Tod der Familien beider
Männer verantwortlich war.
17 Jul 2017
## TAGS
Hollywood
Schauspieler
Kino
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