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# taz.de -- Parlamentsbelagerung in Venezuela: Sieben Abgeordnete verletzt
> Anhänger von Nicolás Maduro schlugen mit Stöcken auf Politiker ein und
> hielten das Parlament stundenlang besetzt. Der Staatschef distanziert
> sich von der Aktion.
Bild: Soldaten helfen Abgeordneten aus dem Parlamentsgebäude
Caracas afp | Anhänger von Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro haben das
Parlament in Caracas gestürmt und stundenlang belagert. Sieben Abgeordnete
wurden nach Angaben der Opposition verletzt. Erst nach neun Stunden konnten
die rund 350 Politiker, Journalisten und Mitarbeiter das Gebäude verlassen.
Die US-Regierung verurteilte die Erstürmung des Parlaments, auch Präsident
Maduro distanzierte sich davon.
Die mit Stöcken bewaffneten Maduro-Anhänger waren am Morgen zunächst in die
Gärten des Parlaments eingedrungen, wo sie Feuerwerkskörper zündeten.
Einigen Angreifern gelang es, bis auf die Flure des Parlaments
vorzudringen, wo sie auf Oppositionsabgeordnete einschlugen.
Anschließend blockierten dutzende Demonstranten den Eingang des
Parlamentsgebäudes. Sie zündeten Feuerwerkskörper, riefen Parolen wie „Sie
werden nicht herauskommen“ und beschimpften oppositionelle Politiker als
„Mörder“ und „Terroristen“. Abgeordnete verbarrikadierten sich in ihren
Büros. Erst am Abend griffen Polizei und Armee ein und beendeten die
Belagerung.
Vor den gewaltsamen Auseinandersetzungen gab es im Parlament eine Zeremonie
zum Unabhängigkeitstag am 5. Juli. Die Feierstunde wurde von Vizepräsident
Tareck El Aissami geleitet, der die Anhänger Maduros aufrief, zum Parlament
zu kommen.
## Maduro ordnet Untersuchung an
Das US-Außenministerium verurteilte den Sturm auf das Parlament als
„Angriff auf die demokratischen Prinzipien“ und warf Maduro eine zunehmend
autoritäre Herrschaft vor. Auch Chile, die Organisation Amerikanischer
Staaten und der südamerikanische Wirtschaftsblock Mercosur verurteilten die
Gewalt.
Maduro distanzierte sich von den Demonstranten. Er verurteile die
Vorkommnisse, sagte der umstrittene Staatschef. Er habe eine Untersuchung
angeordnet.
Das Parlament ist die letzte wichtige Institution in Venezuela, die noch
von der konservativen und rechtsgerichteten Opposition kontrolliert wird.
Die [1][Regierungsgegner] kämpfen für eine Amtsenthebung des Staatschefs,
den sie für die schwere Wirtschaftskrise und die Versorgungsengpässe im
Land verantwortlich machen.
Maduro beschuldigt die Opposition, mit Unterstützung der USA einen
Staatsstreich gegen ihn zu planen. Bei den nahezu täglichen Protesten gegen
Maduro wurden seit Anfang April 91 Menschen getötet und mehr als tausend
weitere verletzt.
6 Jul 2017
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