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# taz.de -- Unruhen in Venezuela: Opferzahl steigt auf mindestens 85
> Vier weitere Menschen sind bei Protesten gegen die Regierung in Venezuela
> getötet worden. In Caracas gingen erneut tausende Maduro-Gegner auf die
> Straße.
Bild: „Hunger“: Die Wirtschaftskrise hat zu Versorgungsengpässen geführt …
São Paulo epd | In Venezuela ist die Zahl der Toten bei Protesten gegen die
Regierung auf mindestens 85 gestiegen. Bei Zusammenstößen in der Stadt
Barquisimeto wurden vier Menschen getötet, wie die venezolanische
Generalstaatsanwältin Luisa Ortega Diaz am Samstag (Ortszeit) laut einem
Bericht der Zeitung El Universal mitteilte. Der Bürgermeister der Stadt
machte bewaffnete Anhänger der Regierung für die Todesfälle verantwortlich.
In Caracas gingen erneut Tausende Menschen gegen die sozialistische
Regierung unter Nicolás Maduro auf die Straße.
Die Opposition erinnerte an den Beginn der Protestwelle vor drei Monaten.
Es kam erneut zu gewaltsamen Zusammenstößen. Die Demonstranten bekundeten
ihre Solidarität mit Ortega Diaz, die angeklagt werden soll. Der
regierungskritischen Generalstaatsanwältin werden „schwerwiegende Fehler“
vorgeworfen.
Für Dienstag ist eine Anhörung vor dem Obersten Gericht vorgesehen. Danach
soll entschieden werden, ob Ortega Diaz der Prozess gemacht wird. Sie hatte
Maduro vorgeworfen, Venezuela in eine Diktatur verwandeln und die
parlamentarische Macht aushebeln zu wollen. In ihrer bislang deutlichsten
Kritik hielt sie dem Präsidenten „staatlichen Terrorismus“ vor.
Das Oberste Gericht hat bereits ein Reiseverbot gegen sie verhängt und ihre
Konten eingefroren. Via Kurznachrichtendienst Twitter bedankte sich Ortega
Diaz für die Solidaritätsbekundungen. „Euer Vertrauen stärkt unseren
Kampf“, schrieb sie. Die Regierung möchte Ortega Diaz entlassen, laut
Verfassung kann sie jedoch nur vom derzeit von der Opposition
kontrollierten Parlament abgesetzt werden.
Maduro will für den 30. Juli eine Abstimmung über eine verfassunggebende
Versammlung einberufen. Die Opposition protestiert gegen diese Pläne, weil
sie fürchtet, dass die Macht des Parlaments damit noch weiter eingeschränkt
werden soll und Venezuela endgültig in eine Diktatur übergeht. Das weltweit
erdölreichste Land befindet sich in einer schweren Wirtschaftskrise, die zu
dramatischen Versorgungsengpässen bei Lebensmitteln und Medikamenten
geführt hat.
2 Jul 2017
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Venezuela
Maduro
Luisa Ortega Díaz
Nicolás Maduro
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