Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Öffentlich-rechtliches Fernsehen: Olympia doch bei ARD und ZDF?
> Die Verhandlungen über Livebilder von den Olympischen Spielen schienen
> gescheitert. Doch nun hört es sich so an, als könnte es doch eine
> Annäherung geben.
Bild: Teurer Spaß: Kameramann beim Fußball
Berlin taz | „Home of the Olympics“ – so bezeichnet sich Eurosport seit d…
1. Januar dieses Jahres selbst. Denn seit diesem Tag ist der Sportsender
auch offiziell der exklusiv übertragende Sender der Winter- und
Sommerspiele 2018 (Pyeongchang), 2020 (Tokio), 2022 (Peking) und 2024 (Los
Angeles oder Paris).
2015 hatte der Eurosport-Eigentümer Discovery sich die TV-Rechte für fast
ganz Europa für rund 1,3 Milliarden Euro gesichert. ARD und ZDF kündigten
umgehend an, in Verhandlungen treten zu wollen, um die Spiele doch live bei
sich zeigen zu dürfen. „Dafür sind wir bereit, vergleichbare Preise wie
bisher zu zahlen“, sagte der damalige ARD-Vorsitzende Lutz Marmor.
Doch das war wohl nicht genug. 150 Millionen Euro soll Discovery angeblich
für die Rechte gefordert, 100 Millionen sollen die öffentlich-rechtlichen
Sender geboten haben. Bestätigt wurden diese Zahlen nicht. [1][Klar war im
November 2016 nur]: „Die langwierigen Verhandlungen sind … gescheitert“,
schrieb das ZDF. Zuvor hatte ARD-Intendantin [2][Karola Wille im
taz-Interview gewarnt], man werde den Deal „nicht zu jedem Preis“ machen.
Doch jetzt gibt es wohl wieder eine Annäherung. „Wie die
öffentlich-rechtlichen Sender hat auch Discovery immer betont, dass es uns
ein Anliegen ist, mit Partnern zusammenzuarbeiten, die die Olympischen
Spiele wertschätzen“, [3][zitiert die Frankfurter Allgemeine Zeitung]
Susanne Aigner-Drews, Deutschland-Chefin von Discovery.
## Kreist die Friedenspfeife?
ARD und ZDF bestätigen auf Nachfrage „Gespräche mit Discovery“. Ein
ZDF-Sprecher betont, dass man schon im Herbst angekündigt habe, „mit
Discovery über Highlights und News zu reden“. Highlights und News bedeuten:
Zweitverwertung in Form von Zusammenfassungen in den Nachrichten- und
Sportformaten.
Doch geht es wirklich nur noch um Highlights und News? Das Statement der
Discovery-Chefin klingt zumindest sehr danach, als kreise gerade die
Friedenspfeife in der ARD-ZDF-Eurosport-Verhandlungsrunde.
Zwar legen ARD und ZDF Wert auf die Feststellung, dass es eine
abgeschlossene Vereinbarung bisher nicht gebe. Aber ein klares Verneinen,
dass doch noch um Live-Übertragungsrechte gefeilscht wird, gibt es auch
nicht. ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky betont, dass man ja schon im
vergangenen Jahr angekündigt habe, sich darum zu bemühen, „Sublizenzen an
den Olympischen Spielen zu akzeptablen Bedingungen zu erwerben“.
## Einigung müsste bald kommen
Und Sublizenzen kann alles heißen: Liveübertragungen und/oder
Zusammenfassungen. In der Schweiz, in Großbritannien und in Österreich hat
Discovery bereits Sublizenzen an öffentlich-rechtliche Sender verkauft.
Allerdings müsste für eine Einigung in Deutschland entweder Discovery den
Öffentlich-Rechtlichen beim Preis entgegenkommen oder ARD und ZDF müssten
sich bei den Inhalten auf Discovery zubewegen und für ihre „vergleichbaren
Preise wie bisher“ schlicht in Kauf nehmen, dass es dafür dann weniger
Sportarten zu zeigen gibt.
Und eine Einigung müsste bald erfolgen, denn es hieß immer wieder, dass ARD
und ZDF ein solches Ereignis nur mit großem Vorlauf planen könnten (2014 in
Sotschi waren 450 MitarbeiterInnen im Einsatz). Dann platzten die
Verhandlungen. Da waren es noch 14 Monate bis zu den nächsten Spielen,
jetzt sind es noch gut 6 Monate bis zur Eröffnung von Pyeongchang 2018.
18 Jul 2017
## LINKS
[1] /Kommentar-Olympische-Spiele-im-TV/!5357725
[2] /ARD-Chefin-ueber-Transparenz/!5336424
[3] http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/olympia-uebertragungsrechte-ard-zdf-v…
## AUTOREN
Jürn Kruse
## TAGS
Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
Übertragungsrechte
Schwerpunkt Sport trotz Corona
ZDF
ARD
TV-Rechte
Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
Die Zeit
Handball
Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
Übertragungsrechte
ARD
## ARTIKEL ZUM THEMA
Einigung zwischen den Bewerberstädten: Olympische Freude in Paris und L.A.
Paris und Los Angeles haben sich geeinigt: L.A. bewirbt sich für die Spiele
im Jahr 2028, Paris trägt sie vier Jahre zuvor aus. So geht olympischer
Frieden.
Berichterstattung über Flüchtlingskrise: Haben Medien wirklich versagt?
„Die Zeit“ soll die Ergebnisse eine Studie der Otto Brenner Stiftung über
Medien und die Flüchtlingsberichterstattung überpointiert veröffentlicht
haben.
Kolumne Press-Schlag: Die etwas andere Grundversorgung
Die Handball-WM wird von einer Bank, der DKB, übertragen. Warum wir uns an
das neue deutsche Sportfernsehen gewöhnen müssen.
Kommentar Olympische Spiele im TV: Die Öffentlichen steigen aus – gut so
ARD und ZDF verzichten von 2018 bis 2024 auf die Übertragung der
Olympischen Spiele. Das ist eine erfreuliche Nachricht.
Fußball in der ARD: 133.827.693,8 Euro für die Bundesliga
Laut internen Papieren zahlt die ARD ab 2017 mehr als 130 Millionen Euro
für die Übertragung der 1. und 2. Liga. Dafür bekommt sie nicht viel.
ARD-Chefin über Transparenz: Olympia? „Nicht zu jedem Preis“
Die ARD-Chefin Karola Wille spricht über politische Pläne, ihr Gehalt,
Sportrechte und die Honorare von Fußballexperten.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.