# taz.de -- Früherer DDR-Verteidigungsminister: Heinz Keßler mit 97 Jahren ge… | |
> Bis zu seinem Rücktritt im November 1989 leitete er das | |
> DDR-Verteidigungsministerium. Nach der Wende wurde Keßler vor Gericht | |
> verurteilt. Die Mauer verteidigte er. | |
Bild: Gehörte auch zum SED-Politibüro: Heinz Keßler (Archivbild 2002) | |
Berlin dpa | Der einstige DDR-Verteidigungsminister Heinz Keßler ist tot. | |
Der Ex-Armeegeneral starb am Dienstag im Alter von 97 Jahren in einem | |
Berliner Krankenhaus, wie der Eulenspiegel Verlag am Donnerstag mitteilte. | |
Keßler stand von 1985 bis zu seinem Rücktritt im November 1989 an der | |
Spitze des Verteidigungsministeriums. Er gehörte auch zum SED-Politbüro, | |
dem höchsten Machtgremium der SED-Staatspartei. Über den Tod Keßlers hatte | |
zuvor die Bild-Zeitung berichtet. | |
Nach dem Mauerfall wurde Keßler wegen seiner Mitverantwortung für die | |
Todesschüsse auf DDR-Flüchtlinge zu einer Haftstrafe von siebeneinhalb | |
Jahren verurteilt, musste aber wegen seiner angeschlagenen Gesundheit nur | |
einen Teil absitzen. Der Militär hatte jegliche Schuld am Tod von | |
DDR-Flüchtlingen von sich gewiesen und bis zum Schluss den Sozialismus | |
verteidigt. | |
Keßler habe im Herbst 1989 dazu beigetragen, dass der Mauerfall friedlich | |
blieb, betonte Verleger Frank Schumann. Keßler hatte zusammen mit seinem | |
früheren Stellvertreter Fritz Streletz noch 2011 in der | |
Eulenspiegel-Verlagsgruppe das Buch „Ohne die Mauer hätte es Krieg gegeben“ | |
herausgebracht und darin betont, dass die DDR gegen Angriffe aus dem Westen | |
gesichert werden musste. | |
Der Ex-Militär lebte laut Verleger in den letzten Jahren in einem | |
katholischen Stift in Berlin-Karlshorst, trat aber noch immer bei | |
politischen Veranstaltungen auf. | |
4 May 2017 | |
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