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# taz.de -- „Tatort“ aus München: Wenn einer alles und alle hat
> Thomas Jacobi führt im „Tatort“ fünf Beziehungen parallel. Eines Tages
> ist eine seiner Freundinnen tot. Wer hat dabei wen zum Narren gehalten?
Bild: Liebe? Thomas Jacobi (Martin Feifel) und Andrea Slowinski (Juliane Köhle…
Connie Francis kommt nicht vor in diesem „Tatort“ – weder sie selbst noch
ihr berühmtester Song in Deutschland. Es braucht aber auch weder das eine
noch das andere, denn bei dem Filmtitel „Die Liebe, ein seltsames Spiel“
hat eh jeder sofort die Melodie von 1960 im Kopf. Und kriegt sie nicht mehr
raus.
Im Mittelpunkt des seltsamen Spiels steht Thomas Jacobi (Martin Feifel).
Der ist Architekt (ziemlich erfolgreich), hat ein eigenes Bürogebäude aus
Glas und Beton (ziemlich groß), fährt einen Oldtimer (ziemlich weinrot),
hat Sex auf der Motorhaube (ziemlich verrucht) und verschenkt kleine
Skulpturen aus Glas oder Kunstharz oder so mit seinem eigenen Hologramm
drin (ziemlich hässlich).
Das Problem: Er hat solch eine Skulptur mehreren Frauen geschenkt. Fünf
Beziehungen führte Jacobi parallel. Er ist der Typ Lebensgefährte, der
Blumenstrauß und Philharmoniker-Tickets für die Mutter seiner Partnerin
mitbringt – zum Namenstag, „der ist ihr doch so wichtig“.
Eines Tages ist eine seiner Freundinnen tot. Und Franz Leitmayr (Udo
Wachtveitl) und Ivo Batic (Miroslav Nemec) verdächtigen natürlich sofort
den untreuen Multibeziehungsführer. Ermittelt wird dabei ganz klassisch:
rein ins Auto, raus aus dem Auto, Zeugin befragen, rein ins Auto und zur
nächsten und immer so weiter. Sollten die beiden ein Fahrtenbuch führen
müssen, dürfte es nach diesem Fall voll sein.
Nebenbei spielen auch die Kommissare ihre Spiele: Batic zerlegt im
Liebesrausch die eigene Wohnung – mit einer verheirateten Frau, die nicht
mal mehr genug Zeit hat, um seine scharfen Paprika zu essen. „Frier sie
ein“, sagt sie. Im englischen Original heißt Connie Francis’ Song
„Everybody’s somebody’s fool“, frei übersetzt: „Jeder wird von irgen…
zum Narren gehalten.“ Wie passend.
21 May 2017
## AUTOREN
Jürn Kruse
## TAGS
Tatort
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Medienrecht
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