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# taz.de -- Angriff auf Flüchtlingsboot: Somalia macht Saudis verantwortlich
> 42 Flüchtlinge starben bei einem Angriff auf ein Boot vor der Küste
> Jemens. Die Regierung Somalias macht das saudische Militärbündnis
> verantwortlich.
Bild: Bergung der Opfer nach dem Angriff auf das Flüchtlingsboot vor der Grenz…
Mogadischu ap | Die somalische Regierung hat Saudi-Arabien und dessen
Verbündete aus den Golfstaaten für den tödlichen Angriff auf ein Boot mit
somalischen Flüchtlingen verantwortlich gemacht. Es sei eine fürchterliche
Tat und die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen werden, sagte
Außenminister Abdisalam Omer am Samstag. Bei der Attacke am Freitag waren
mindestens 42 Menschen ums Leben gekommen, darunter auch Frauen und Kinder.
Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration waren sie
allesamt als Flüchtlinge registriert.
Die Koalition der sunnitischen Golfstaaten unter Führung Saudi-Arabiens
bekämpft im Bürgerkrieg im Jemen gemeinsam mit den Truppen von Präsident
Abed Rabbo Mansur Hadi die schiitischen Huthi-Rebellen, die unter anderem
die Hauptstadt Sanaa unter ihrer Kontrolle haben. Auch die Huthis hatten
das Bündnis bereits für den Angriff auf das Flüchtlingsboot verantwortlich
gemacht, der angeblich von einem Hubschrauber ausgeführt wurde. Er
ereignete sich rund 50 Kilometer vor der jemenitischen Küste.
Wohin die Flüchtlinge unterwegs waren, war nicht ganz klar. Ein
jemenitischer Schlepper der den Angriff überlebte, sagte, sie wollten in
den Sudan. Laut dem somalischen Außenminister wollten sie hingegen zurück
in ihr Heimatland. Der somalische Ministerpräsident Hassan Ali Khaire
sprach von einer entsetzlichen und grausamen Tat.
## Fluchtsroute trotz des Bürgerkriegs
Trotz des Bürgerkriegs versuchen nach wie vor viele afrikanische Migranten,
in die Gegenrichtung vom Horn von Afrika in den Jemen zu gelangen. Denn
dort gibt es keine staatliche Struktur, die sie an einer Weiterreise nach
Saudi-Arabien oder andere Länder hindern könnte, wo sie sich ein besseres
Leben erhoffen. Im vergangenen Jahr kamen nach Zahlen der
Flüchtlingsorganisation RMMS mehr als 111.500 Migranten im Jemen an, 2015
waren es rund 100.000.
Die Luftangriffe der saudisch geführten Koalition begannen im März 2015.
Sie sind das einzige Lager in dem Konflikt, das über eine Luftwaffe und
eine Marine verfügt. Mehrfach wurden dem Bündnis bereits Angriffe auf
Zivilisten vorgeworfen. Zuletzt hatte es die Küste rund um die Hafenstadt
Hodeida bombardiert, wo Rebellen angeblich Waffen in kleinen Booten
heranschaffen.
Der Schlepper, der überlebte, Al-Hassan Ghaleb Mohammed, sagte, der Angriff
habe sich bei Dunkelheit ereignet. Die Insassen des Bootes hätten in Panik
mit ihren Taschenlampen geleuchtet, um klarzumachen, dass sie keine Kämpfer
seien. Der Helikopter habe aber erst aufgehört zu feuern, als bereits
Dutzende tot waren.
Auf Videos waren die Todesopfer zu sehen und auch jene, die
Schussverletzungen erlitten oder Gliedmaßen verloren hatten.
19 Mar 2017
## TAGS
Saudi-Arabien
Somalia
Golfstaaten
Flüchtlinge
Somalia
Jemen
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