# taz.de -- Extremismuskongress der AfD: Zurück im Maritim-Hotel | |
> Die Maritim-Kette hat erklärt, keine Räume mehr an die AfD zu vergeben. | |
> Wie jetzt bekannt wurde, findet dort am Samstag aber ein Kongress der | |
> AfD-Fraktionen statt. | |
Bild: Hat im Maritim Hausverbot: AfD-Rechtsaußen Björn Höcke | |
Der Kongress zum Thema Extremismus, den die zehn AfD-Fraktionen in den | |
Landtagen am Samstag in Berlin veranstalten wollen, findet im Maritim-Hotel | |
in Tiergarten statt. Im Februar hatte die Maritim-Hotelkette in einer | |
Pressemitteilung erklärt, „gegenwärtig keine weiteren Räumlichkeiten an die | |
AfD zu vergeben.“ Vorausgegangen war der Eklat um den Thüringer | |
AfD-Fraktionsvorsitzenden Björn Höcke, der das Holocaustmahnmal in Berlin | |
als „Denkmal der Schande“ bezeichnet hatte. Gegen Höcke hatte die | |
Hotelkette außerdem ein Hausverbot ausgesprochen. | |
Das Berliner Maritim-Hotel war schon mehrfach Ort von | |
AfD-Landesparteitagen, beim letzten Mal waren die Rechtspopulisten | |
allerdings auf eine Mehrzweckhalle in Brandenburg ausgewichen. Für eine | |
Stellungnahme war die Maritim-Pressestelle am Donnerstag nicht zu | |
erreichen. Das Berliner Bündnis gegen Rechts kritisiert die Raumvergabe: | |
„Es ist ein Skandal, dass das Maritim der AfD zum wiederholten Male seine | |
Räume zur Verfügung stellt“, sagt Peter Smolinski, Sprecher des Bündnisses. | |
Damit setze sich eine „privilegierte Partnerschaft zwischen der | |
rechtspopulistischen Partei und dem Konzern“ fort. | |
Ein Hotel der Maritim-Kette ist auch Austragungsort des Bundesparteitags | |
der AfD im April in Köln – dieser Vertrag sei schon vor der Entscheidung im | |
Februar geschlossen worden, lautet dazu die Begründung des Unternehmens. | |
Schon länger gibt es deswegen einen Aufruf für einen bundesweiten | |
Aktionstag gegen die Hotelkette, der ausgerechnet am Samstag stattfinden | |
soll. Das Berliner Bündnis gegen Rechts ruft für Samstag ab acht Uhr zu | |
Protesten vor dem Hotel in der Stauffenbergstraße auf. | |
Auf ihrem seit Wochen groß beworbenen Extremismuskongress will sich die AfD | |
nach einiger Ankündigung mit den „Gefahren für die Demokratie durch linken, | |
rechten und religiös motivierten Extremismus“ beschäftigen. Sprechen sollen | |
unter anderem der wegen seiner rechten Äußerungen schon lange in der Kritik | |
stehende Politikwissenschaftler Werner Patzelt sowie ein Mitarbeiter des | |
Bundeskriminalamts (BKA). | |
Das Berliner Bündnis gegen Rechts wertet den Kongress in einer | |
Stellungnahme als Versuch der AfD, sich als „normale Partei der | |
demokratischen Mitte zu inszenieren“ und kritisiert insbesondere die | |
Teilnahme des BKA. „Die Partei der geistigen Brandstifter gibt vor, sich | |
Sorgen um die Demokratie in Deutschland zu machen – das ist blanker Hohn | |
für die Betroffenen rechter Gewalt“, so Smolinski. | |
16 Mar 2017 | |
## AUTOREN | |
Malene Gürgen | |
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