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# taz.de -- Demos gegen Rechtsextremismus: „Bunt statt braun“ in West und O…
> Tausende haben in Saarbrücken gegen den NPD-Parteitag demonstriert. In
> Dessau-Roßlau bildete sich eine Menschenkette aus Protest gegen einen
> Nazimarsch.
Bild: Im Schloss hocken die NPD-Funktionäre, draußen geht es lebendiger zu
Saarbrücken/Dessau-roßlau dpa/epd | Rund 4.000 Menschen haben am Samstag in
Saarbrücken gegen den Bundesparteitag der NPD demonstriert. Nach Angaben
der Polizei gab es bei der Großveranstaltung unter dem Motto „Bunt statt
Braun“ bis zum Nachmittag keine besonderen Vorkommnisse. Auch
Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) gehörte zu den
Demonstranten. „Wir müssen unsere Zivilgesellschaft stärken, damit sie sich
konsequent gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus wendet“,
sagte sie.
Am Vormittag hatten mehrere kleine Gruppen von NPD-Gegnern versucht, die
Zufahrtswege zur Veranstaltung zu behindern. Wegen des massiven
Sicherheitsaufgebots der Polizei gelangten die rund 200 Delegierten
verspätet zum Tagungsort in der Innenstadt.
Die NPD berät an diesem Wochenende auf dem Bundesparteitag über die
Konsequenzen aus dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts. Das Gericht
hatte im Januar ein Verbot der Partei zwar abgelehnt, sie aber als
verfassungsfeindlich eingestuft. Die sei eine „irrige Auffassung“, sagte
der NPD-Bundesvorsitzende Frank Franz. Die Partei lasse sich von dieser
Meinung nicht beirren. Franz kandidiert bei der anstehenden Neuwahl des
Bundesvorstandes. Es sind weitere Kandidaturen angekündigt.
## 2.500 Bürger gegen 300 rechte Marschierer
Rund 2.500 Bürger haben sich ebenfalls am Samstag in Dessau-Roßlau an einer
Menschenkette für Frieden und Toleranz beteiligt. Unter der Überschrift
„Dessau-Roßlau ist bunt statt braun“ waren zum fünften Mal in Folge
Einwohner aufgerufen, sich friedlich gegen eine Demonstration von Neonazis
in der Stadt zu engagieren.
An dieser Demonstration in der Dessauer Innenstadt beteiligten sich am
Samstag nach den Worten eines Polizeisprechers etwa 130 Menschen. Bei
verschiedenen Protestaktionen gegen den rechten Aufmarsch wurden rund 300
Teilnehmer gezählt. Zu Zwischenfällen kam es laut der Polizei bis zum
Nachmittag nicht.
Mit der Menschenkette wollte das Netzwerk Gelebte Demokratie in
Dessau-Roßlau wie in den Vorjahren für eine tolerante, offene und
demokratische Stadtgesellschaft demonstrieren. Die Kirchen der Stadt waren
als Orte der Stille geöffnet.
Hintergrund der Veranstaltungen ist der Jahrestag der Bombardierung der
Stadt, der von Rechtsextremisten seit Jahren für ihre Propaganda
missbraucht wird. Dessau war von 1940 bis 1945 Ziel mehrerer alliierter
Luftangriffe. Bei dem schwersten am 7. März 1945 kamen etwa 700 Menschen
ums Leben. Außerdem wurde ein Großteil der Stadt zerstört.
11 Mar 2017
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