| # taz.de -- Flüchtlingslager in Bulgarien: Massenabschiebung nach Unruhen | |
| > Nach den Ausschreitungen im bulgarischen Flüchtlingslager Harmanli will | |
| > die Regierung in Sofia rund tausend Migranten abschieben. | |
| Bild: Harmanli am Donnerstag: Grund für die stundenlangen Proteste war ein Aus… | |
| Sofia afp | Nach [1][Ausschreitungen im bulgarischen Flüchtlingslager | |
| Harmanli] sollen rund tausend Schutzsuchende in eine ehemalige Kaserne | |
| umziehen und dann abgeschoben werden, teilweise nach Afghanistan. Wie | |
| Bulgariens Ministerpräsident Boiko Borissow am Freitag ankündigte, werden | |
| Flüchtlinge, „die sich nicht an die Regeln halten wollen“, im Laufe der | |
| kommenden Woche „isoliert“. Sie werden demnach in ein geschlossenes Lager | |
| in einer Ex-Kaserne nahe der türkischen Grenze gebracht und dann „so bald | |
| wie möglich ausgewiesen“. | |
| Im Lager Harmanli hatten sich rund 1.500 Flüchtlinge, die meisten von ihnen | |
| junge Afghanen, am Donnerstag stundenlange Kämpfe mit der Polizei | |
| geliefert. Die Protestierenden zündeten Reifen an und bewarfen die | |
| Polizisten mit Steinen, die Polizei setzte Wasserwerfer ein. 29 Polizisten | |
| und 20 Flüchtlinge wurden verletzt, 400 Flüchtlinge wurden festgenommen. | |
| Grund für die Proteste war nach Behördenangaben ein kürzlich verhängtes | |
| Verbot zum Verlassen des Lagergeländes gewesen. | |
| Borrisow kündigte am Freitag bei einem Treffen mit Anwohnern an, dass im | |
| Lager Harmanli ab dem kommenden Jahr nur noch Familien aus Syrien | |
| untergebracht werden sollten. Ein erstes Flugzeug, das Flüchtlinge aus | |
| Afghanistan zurück in ihr Heimatland bringen solle, werde im Dezember | |
| starten. | |
| Der Rädelsführer der Proteste am Donnerstag war nach Angaben von Borissow | |
| ein Afghane, der zuvor in Deutschland wegen Drogenhandels im Gefängnis | |
| gesessen hatte und vor vier Monaten nach Bulgarien abgeschoben worden war. | |
| Er wurde demnach festgenommen und soll umgehend ausgewiesen werden. | |
| Bereits im Oktober hatte es in dem bulgarischen Lager, in dem rund 3.000 | |
| Flüchtlinge untergebracht sind, Proteste mehrerer hundert afghanischer | |
| Flüchtlinge gegeben. Sie forderten, ihren Weg nach Westeuropa fortsetzen zu | |
| dürfen. Rund 13.000 Flüchtlinge, die meisten aus Afghanistan, aber auch aus | |
| Syrien, sitzen derzeit in dem ärmsten EU-Mitgliedsland fest. | |
| 28 Nov 2016 | |
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