# taz.de -- Artenschutz in Neuseeland: Privatweg für Pinguine | |
> In Neuseeland wurde ein Tunnel zum Schutz von Zwergpinguinen gebaut. Er | |
> sichert die Route der Vögel von ihren Brutplätzen zum Meer. | |
Bild: Ein Pinguin in Oamaru Harbou zu sein, ist wieder sicherer geworden. Hier:… | |
Berlin taz | Wie ein unscheinbares Abflussrohr wirkt der Eingang zur | |
Unterführung, durch den Hunderte von Zwergpinguinen in Neuseeland von nun | |
an täglich hüpfen. Nur der ausgeleuchtete Eingang lässt erahnen, dass es | |
sich bei dem 25 Meter langen Rohr um den neuen Privatweg der kleinen | |
Geschöpfe handelt. | |
Auf den Überwachungskameras sieht das dann ungefähr so aus: Ein blaugrüner | |
Mini-Pinguin wackelt heran, nochmal innegehalten, kurz unter den Ärmchen | |
geputzt und dann rein in die Unterwelt. Das Tunnel-Projekt zum Schutze der | |
Vögel, ist das erste seiner Art und bietet den Pinguinen auf ihrem Weg zum | |
Meer neue Sicherheit. | |
Zwergpinguine gibt es in Oamaru Harbour, einer kleinen Stadt an der | |
Ostküste Neuseelands, seit den neunziger Jahren. Sie sind die kleinsten | |
ihrer Art, werden nur 35 bis 40 Zentimeter groß und wiegen meist nicht mehr | |
als ein Kilo. Ihre Brutplätze bauen sie in Höhlen, in Erdlöchern oder | |
zwischen Felsen. Für die Nahrungssuche begeben sie sich ans Meer. | |
In Oamaru Harbour mussten sie täglich eine stark befahrende Straße | |
passieren. Dabei stellen nicht nur die Autos eine Gefahr für die Tiere dar, | |
sondern auch die zahlreichen Touristen, die Fotos von den Pinguinen | |
erhaschen wollen. | |
Die Idee für den Tunnel hatte die Biologin Philippa Agnew, die sich schon | |
seit Jahren mit den Tieren beschäftigt. Während ihrer Forschungen in der | |
Pinguinkolonie versuchte sie mehrmals die Vögel über andere Wege zum Meer | |
zu lotsen, um sie vor den Gefahren der Straße zu schützen. Das blieb | |
allerdings ohne Erfolg. Die Tiere blieben hartnäckig auf ihrer alten Route. | |
Mit dem Tunnel wurde nun eine Möglichkeit gefunden, bei dem die Pinguine | |
auf ihrer natürlichem Weg bleiben und einfach eine Etage tiefer zum Meer | |
watscheln. | |
Finanziert wurde das Projekt vom lokalen Waitahi-Bezirksrat und einer Reihe | |
privater Unternehmer und war logistisch kein leichtes Unterfangen. Als der | |
Bau im September startete, mussten zunächst Elektro- und Wasserleitungen | |
neu verlegt werden, so dass die Unterführung auch exakt der Route der Vögel | |
folgt. Dieser Aufwand wurde zum Schutz der Tiere in Kauf genommen. | |
16 Nov 2016 | |
## AUTOREN | |
Katharina Lipowsky | |
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