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# taz.de -- Berlin versagt im Glücksranking: Unhappy, so unhappy
> Mit dem viertletzten Platz schneidet Berlin in der bundesweiten
> Glücksstudie noch schlechter ab als im vergangenen Jahr. Die taz hätte da
> ein paar Tipps…
Bild: Zum Glück gibt es Marzipanschweine!
Nee, Leute, so jeht dit hier nich weiter. Im Ernst: Was ist los mit euch,
BerlinerInnen? Nach dem neuen Glücksatlas, den die Deutsche Post seit 2010
jährlich erstellen lässt, sackt Berlin im bundesweiten Glücksranking immer
weiter ab. Nur noch in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und
Mecklenburg-Vorpommern fühlen sich die Leute unglücklicher als in unserer
quirligen Hauptstadt. Happy sind die Leute dagegen in Schleswig-Holstein,
Franken und Nord-Niedersachsen.
Woran liegt’s?
Glaubt man den Machern der Studie, ist die Lösung einfach. Die
BerlinerInnen sind arm, einsam und arbeitslos. Und krank. Das
Pro-Kopf-Einkommen liegt mit 18.594 Euro jährlich fast 12 Prozent unter dem
bundesdeutschen Mittelwert von 21.117 Euro. Die Mieten dagegen fressen hier
45 Prozent des Monatseinkommens, bundesweit nur 30 Prozent. Zehn Prozent
der BerlinerInnen haben keine Erwerbsarbeit, bundesweit sind es nur 6,4
Prozent. Und in der einst so sexy Hauptstadt leben zudem auch noch viel
weniger Menschen als anderswo in festen Partnerschaften: nur 62,4 gegenüber
70,5 Prozent – der niedrigste Wert in ganz Deutschland. Kein Wunder also,
dass hier die Zahl der Menschen, die sich gesundheitlich beeinträchtigt
fühlen, mit 23,1 Prozent fast drei Prozentpunkte höher als der
Bundesdurchschnitt ist.
Alles in allem kommt Berlin so nur auf 6,85 Punkte im deutschlandweiten
Glücksvergleich. Und rutscht damit gegenüber dem Vorjahr um zwei Plätze
nach unten im Ranking von 19 Regionen.
Leute! Franken? Schleswig-Holstein?? Dit is Berlin, die Welt schaut auf
diese Stadt! Und wir? Nicht nur sind wir amtlich bestätigt blöder als der
Rest der Welt – siehe Pisa –, wir sind auch noch trübsinnig! Demnächst wi…
uns wahrscheinlich noch eine Studie bescheinigen, dass wir dicker und
hässlicher als die Sachsen, Hessen oder Badener sind …
Also, jetzt mal ran an die Bulette, BerlinerInnen: Wer oder was kann euch
glücklich machen? Es kann doch nicht wirklich wahr sein, dass das hier in
der Hauptstadt der Kreativen nur von Geld, Miethöhen und Arbeitsplätzen
abhängt!
Ein paar Tipps: „Als glücksfördernd gelten vor allem liebevolle
Partnerschaften und Familien“, empfiehlt die offenbar stets glücklich
verpartnerte Nachrichtenagentur DPA in ihrer Zusammenfassung der Studie.
Die „Glücksschule Berlin“ dagegen rät dringend dazu, das Ukulelespielen zu
erlernen.
Und der bescheidene Rat der taz-Redakteurin: Macht Sport, Leute! Das kostet
nicht viel und man lernt Leute kennen (;-)), verbringt nicht so viel Zeit
in der wegen hoher Mieten sowieso viel zu kleinen Wohnung und wird nebenbei
auch noch gesund. Und wer dabei nicht glücklich wird, wird immerhin
schlank.
Dann bleibt die Hauptstadt wenigstens in dem Punkt, was sie immer war: arm,
aber sexy.
18 Oct 2016
## AUTOREN
Alke Wierth
## TAGS
Glück
Teilnehmende Beobachtung
AKW Grohnde
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