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# taz.de -- Berlins Piratenchef tritt zurück: Bruno Kramm nimmt den Hut
> Der Landesvorsitzende der Berliner Piraten kündigt nach der
> Wahlniederlage am Sonntag seinen Rücktritt an. Er wechselt zu den Grünen.
Bild: Bruno Kramm, Landesvorsitzender der Berliner Piraten, wechselt zu den Gr�…
Noch am Montag, einen Tag nach der verlorenen Landtagswahl, hatte Bruno
Kramm in der taz „coole Aktionen als außerparlamentarische Opposition“
[1][angekündigt]. Ein Rücktritt käme für den Vorsitzenden der Berliner
Piratenpartei nicht in Frage – obwohl die Piraten sich mit einem lausigen
Wahlergebnis von nur 1,7 Prozent aus dem Landesparlament verabschieden
mussten.
Nun nimmt Kramm doch seinen Hut und verlässt die Partei: Am
Donnerstagmorgen verkündete er, dass er den Landesvorsitz niedergelegt
habe. „Gemeinsam haben wir auch in der schwierigsten Ausgangslage mit einem
kleinen Team viel erreicht“, schreibt Kramm in der [2][Pressemitteilung].
„Dennoch: Das desaströse Wahlergebnis hat gezeigt, dass die Piratenpartei
in den Medien kaum mehr wahrgenommen wird und mit ihren vielen großartigen
Vorstößen nur marginal in der politischen Debatte stattfindet.“
Im November 2014 hatte Kramm als Nachfolger von Christopher Lauer das Amt
des Landesvorsitzenden übernommen. Lauer hatte sich damals für eine
Abspaltung des Landesverbands von der Bundespartei ausgesprochen, die sich
thematisch auf ihr Kernthema Netzpolitik konzentrieren wollten. Im Streit
über das Grundsatzprogramm zerfiel die Partei dann endgültig.
Kramm hält nun Ex-Piraten für die Niederlage der Partei für verantwortlich:
„Ob es auch daran liegt, dass einige prominente Exmitglieder ihr
öffentliches Gewicht zum bewussten Schaden an der Partei skrupellos
eingesetzt haben, muss eine umfassende Aufarbeitung erweisen.“ Er
persönlich sei davon überzeugt.
Sein Amt übergibt er für den Übergang an seinen bisherigen Stellvertreter
Simon Kowalewski. Der Pirat mit den buntgefärbten Haaren war 2011 in das
Abgeordnetenhaus eingezogen. Auf Anfrage der taz erklärte Kowalewski, dass
er das Amt als kommissarischer Vorsitzender bis zur
Landesmitgliederversammlung am 22. Oktober ausführen werde, auf der
turnusgemäß der Vorstand neu gewählt wird. Ob er dann wieder für ein Amt
kandidieren werde, könne er derzeit noch nicht sagen.
Zeitgleich teilte der Landesverband der Brandenburger Grünen mit, dass
Kramm an diesem Freitag wieder in die Partei eintreten werde. Genaueres zu
seinem Parteienwechsel will Kramm am Freitag auf einer Pressekonferenz der
Grünen in Potsdam bekanntgeben. Der Musikproduzent war bereits von 2009 bis
2012 Mitglied der Partei.
In seiner Rücktrittserklärung sprach Kramm von „einer unerwarteten
Trauerphase über eine menschliche Tragödie am Rande der Partei.“ Offenbar
meinte er damit den Fall Gerwald Claus-Brunner. Am Montag war der bisherige
Piraten-Abgeordnete tot in seiner Wohnung aufgefunden worden. Auch eine
zweite Leiche wurde dort entdeckt. Claus-Brunner hat nach derzeitigem Stand
der Ermittlungen Suizid begangen, nachdem er den anderen Mann einige Tage
zuvor umgebracht hatte.
22 Sep 2016
## LINKS
[1] /Berlins-Piratenchef-Bruno-Kramm/!5342120
[2] http://57361.seu1.cleverreach.com/m/6639652/513460-e9d35c202b9ab413cfe97d7d…
## AUTOREN
Viola Blomberg
## TAGS
Bruno Kramm
Rücktritt
Piratenpartei
Bündnis 90/Die Grünen
Piratenpartei
Piraten
Abgeordnetenhauswahlen 2016
Christopher Lauer
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