# taz.de -- Philippinischer Präsident Duterte: Mordvorwürfe sollen geklärt w… | |
> Die Menschenrechtler von Human Rights Watch fordern Ermittlungen gegen | |
> Rodrigo Duterte. Der philippinische Präsident soll jemanden erschossen | |
> haben. | |
Bild: Soll für Duterte getötet haben: Edgar Matobato während seiner Aussage … | |
MANILA/FRANKFURT A.M. epd | Nach Zeugenaussagen über mutmaßliche Verbrechen | |
des philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte fordern Menschenrechtler | |
eine unabhängige Untersuchung. Die Aussagen, wonach Duterte persönlich in | |
Morde verwickelt gewesen sei oder sie angeordnet habe, seien schwerwiegende | |
Vorwürfe und müssten geklärt werden, erklärte Human Rights Watch am Freitag | |
in New York. In die Ermittlungen müssten auch die Vereinten Nationen | |
eingebunden werden. | |
Ein früheres Mitglied eines Killerkommandos hatte vor einem | |
Untersuchungsausschuss des Senats ausgesagt, seine paramilitärische Einheit | |
habe auf Befehl Dutertes zwischen 1988 und 2013 in der südphilippinischen | |
Stadt Davao etwa 1.000 Menschen ermordet. Duterte war damals dort | |
Bürgermeister. Unter den Opfern seien Kriminelle, aber auch Rivalen | |
Dutertes gewesen, sagte Edgar Matobato vor dem Ausschuss in der Hauptstadt | |
Manila. Duterte selbst habe damals zudem einen Ermittler des | |
Justizministeriums erschossen. Regierungskreise wiesen die Vorwürfe als | |
„Lügen“ und „Erfindungen“ zurück. | |
Laut Human Rights Watch herrscht auf den Philippinen ein Klima der | |
Straflosigkeit und die Justiz arbeitet Verbrechen nur schleppend auf. Der | |
Asiendirektor der Organisation erklärte, es könne nicht erwartet werden, | |
dass Duterte gegen sich selbst ermittele. | |
Matobato hatte gestanden, selbst etwa 50 Menschen getötet zu haben. Die | |
Anordnungen für die Morde seien von Duterte in seiner Funktion als | |
Bürgermeister von Davao gekommen. „Unser Job war es, Kriminelle zu töten, | |
Vergewaltiger, Drogendealer und Diebe“, erklärte er. „Fast täglich haben | |
wir Menschen umgebracht.“ | |
Duterte war Anfang Mai mit deutlicher Mehrheit zum Präsidenten gewählt | |
worden. Während des Wahlkampfs hatte er versprochen, das Inselreich mit | |
seinen mehr als 100 Millionen Bewohnern binnen sechs Monaten von Drogen, | |
Kriminalität und Korruption zu befreien. Seit seinem Amtsantritt Ende Juni | |
wurden laut Polizeiangaben mehr als 3.000 Menschen bei außergerichtlichen | |
Hinrichtungen getötet. Verantwortlich dafür waren die Polizei selbst sowie | |
Bürgermilizen. | |
16 Sep 2016 | |
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