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# taz.de -- Die letzte Olympianacht in Rio: Kein Sonnenschein zum Abschied
> In Rio den Janeiro endeten die Sommerspiele mit beeindruckenden
> Feuerwerks- und Showleistungen. IOC-Chef Thomas Bach lobte zwiespältig.
Bild: Trotz der Nässe hat's gezündet: Feuerwerk bei der Abschlussveranstaltun…
Die Performance des Abends: Die Schlussfeier der Olympischen Sommerspiele.
Sehr viel Regen auf die beteiligten Sportler*innen und Funktionär*innen,
die ins Stadion einliefen und teilweise keine Regenklamotten trugen. Viel
Pop von vielen brasilianischen Stars, sehr viel sehr schönes, sehr buntes
Feuerwerk – um 3.26 Uhr mitteleuropäischer Zeit erlosch die olympische
Flamme. IOC-Chef Thomas Back sprach von „wunderbaren Spielen“ in Rio und
behauptete damit nicht, die besten Spiele aller Zeiten hinter sich gebracht
zu haben. Den Sportler*innen, die ihre Medaillen in die Kameras hielten,
taten dies mit Enthusiasmus – sie werden ihren Aufenthalt in Brasilien als
großartig in Erinnerung behalten. In vier Jahren in Tokio geht es weiter.
Die Athletinnen der letzten Nacht: Die US-Basketballer, die serbische
Phantasien, es könnte im Finale gegen die Besten ihrer Disziplin knapp
werden, nach wenigen Spielminuten ins Anmaßende verwiesen. Am Ende fiel das
Ergebnis von 96:66 gegen Serbien noch gnädig aus. Kevin Durant allein
machte allein 30 Punkte. Das war die letzte Goldmedialle der Spiele von
Rio. Aus deutscher Sicht war erfreulich, dass die Handballer in der Partie
um die Bronzemedaille das polnische Team bezwangen. Gold aber gewann nicht
Favorit Frankreich, sondern Dänemark. Und Ringer Kyle Snyder aus den USA:
ein Monument an Kraft – ein prima Kampf um Gold.
Das Drama der letzten Nacht: Der mongolische Freistilringer Mandakhnaran
Ganzorig lag Sekunden vor Schluss im Fight um die Bronzemedaille knapp mit
einem Punkt vor seinem Rivalen Ichtijor Nawrusow aus Usbekistan. Aber der
Mongole hämte seinen Konkurrenten vor Ende des Duells glücklich an –
woraufhin das Kampfgericht Ganzorig einen Strafpunkt verpasste. Bei
Unentschieden aber siegt der Ringer mit dem letzten Punkt – also der
Usbeke. Die mongolischen Betreuer empörte das so sehr, dass sie sich vor
der olympischen (TV-)Öffentlichkeit bis auf die Unterhosen auszogen. Kein
Lohn für diese Protestentblößungen: Der Usbeke bekam die Medaille, nicht
der Mann aus Ulan-Bator. Der wiederum weinte sehr viele Tränen. Ob aus
schlechtem Gewissen, weil er seinen Konkurrenten verlacht hatte, oder weil
er seine eigene Charakterschwäche bestraft sah: Das blieb offen.
Die Schlussfolgerung der letzten Nacht: Ein Ausflug nach Rio zumindest für
Mountainbike-Interessierte lohnt garantiert. Kein olympischer war so schön
wie jener der Über-Stock-und-Stein-Radfahrer – felsig, kurvig, rauf und
runter. Es siegte der Schweizer Nina Schurter (vor Jaroslav Kulhavy aus
Tschechien und Carlos Coloma aus Spanien).
Und sonst? Wie eh und je sind es die Sportler*innen, die sich an
Olympischen Spielen so erfreuen wie an keinem anderen Ereignis – sei es
allein wegen des Dabeiseins oder als Sieger*innen. Nach den Spielen ist vor
den Spielen. Die Vorbereitungen haben längst begonnen.
22 Aug 2016
## AUTOREN
Jan Feddersen
## TAGS
Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
Rio de Janeiro
Thomas Bach
Michel Temer
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