| # taz.de -- SWR-„Tatort“ aus Stuttgart: Schöne Grüße aus 2017 | |
| > In einer sehr nahen Zukunft müssen sich die Kommissare Lannert und Bootz | |
| > mit hyperintelligenter Analysesoftware herumschlagen. | |
| Bild: Sein Gesicht wurde erkannt: Kommissar Bootz (Felix Klare) | |
| Der „Tatort“ kommt dieses Mal aus der Zukunft und beschäftigt sich mit | |
| einem Supercomputer, mit künstlicher Intelligenz. Sie befürchten eine Art | |
| „Sendung mit der Maus“ für Große zum Thema Big Data? Längliche Dialoge d… | |
| beiden Kommissare, die im Dienstwagen beim Weg zum nächsten Zeugen über die | |
| gesellschaftliche Dimension des Datenabgreifens diskutieren? | |
| Halten Sie’s aus und geben Sie dem Stuttgarter Fall eine Chance. Er ist gar | |
| nicht so blöd geworden. | |
| Die erste gute Idee: Regisseur und Drehbuchautor Niki Stein hüpft mit dem | |
| Fall für die Kommissare Lannert (Richy Müller) und Bootz (Felix Klare) | |
| nicht in irgendeine ferne Zukunft, sondern lediglich in den Februar 2017. | |
| Eine sehr nahe Zukunft also, beinahe noch Gegenwart. | |
| Das Szenario, das hier gesponnen wird, ist ebenfalls nur knapp dem | |
| Alltäglichen voraus, an das wir uns sowieso schon gewöhnt haben. Keine | |
| abgedrehten Spinnereien also, sondern eher eine Diskussion über unsere | |
| Gegenwart. Und das bringt einen dann doch ins Grübeln. | |
| Okay, worum geht’s? Eine Frau treibt tot im Neckar, offenbar hat sie als | |
| Callgirl gearbeitet. Ihr letzter Kunde: David Bogmann (Ken Duken), | |
| Entwickler des Analyseprogramms Blue Sky. Aus den digitalen Spuren, die | |
| jeder überall hinterlässt, beim Amazon-Einkauf, beim Telefonieren mit | |
| Mutti, kann die Software Prognosen über das Verhalten von Menschen abgeben. | |
| Bootz’ und Lannerts’ Kollegen vom LKA sind prompt ganz angefixt: Wenn man | |
| so Terroristen vielleicht präventiv aus dem Verkehr ziehen könnte? | |
| Leider hat sich das Programm derart verselbstständigt, dass es clever genug | |
| ist, sich gegen seine eigene Abschaltung zu wehren – und nun seinerseits | |
| versucht, seinen Schöpfer Bogmann auszuschalten. | |
| Dass hier am Ende ein Mord aufgeklärt wird, ist übrigens überhaupt kein | |
| Trost – im Gegenteil. | |
| 28 Aug 2016 | |
| ## AUTOREN | |
| Anna Klöpper | |
| ## TAGS | |
| Tatort | |
| ARD | |
| Schwerpunkt Künstliche Intelligenz | |
| TV-Krimi | |
| Tatort | |
| Lesestück Recherche und Reportage | |
| Tatort | |
| Tatort | |
| Tatort | |
| Tatort | |
| Tatort | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Science-Fiction von vorgestern: Fremdscham im Cyberspace | |
| Der Radio-Bremen-Tatort „Echolot“ versucht, der neuen Arbeitswelt auf den | |
| Zahn zu fühlen – und scheitert dabei an seinem Genreballast | |
| Trend „True Crime“-Formate: Mörder unter uns | |
| Auch Serienmacher haben entdeckt: Verbrechen verkaufen sich gut. Mit | |
| prominenter Besetzung startet nun ein weiteres „True Crime“-Format. | |
| Harald Schmidt spielt im „Tatort“ mit: Hallo! Hier! Guckt mal! | |
| Der SWR will endlich auch einen Promi im „Tatort“ und engagiert Harald | |
| Schmidt. Doch wenn es nur noch um Gesichter geht, leidet der Krimi. | |
| SWR-„Tatort“ mit Richy Müller: Stuttgart kann sehr kalt sein | |
| Eine Leiche im Müll, blanke Nerven und persönliche Verwicklungen. Es geht | |
| rau zu in Baden-Württembergs Landeshauptstadt. | |
| „Tatort“ aus Stuttgart: Der geldgeile Inder | |
| Der Protest gegen „Stuttgart 21“ läuft seit fünf Jahren – jetzt hat er … | |
| den „Tatort“ erreicht. Der aktuelle Sonntagskrimi ist platt. | |
| SWR-„Tatort“ aus Stuttgart: Undercover im Bau | |
| Richy Müller ermittelt im Knast-Soziotop. Dort herrscht der „King“, der | |
| Wärter gibt den Metzgershund und doch sind alle ein wenig lethargisch. | |
| Neuer SWR-„Tatort“: Stuttgart, äh … war da was? | |
| In „Happy Birthday, Sarah“ geht es um Geld, Eifersucht und unerfüllte | |
| Teenagerliebe. Prickelnd und stringent ist das nicht wirklich. |