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# taz.de -- SWR-„Tatort“ mit Richy Müller: Stuttgart kann sehr kalt sein
> Eine Leiche im Müll, blanke Nerven und persönliche Verwicklungen. Es geht
> rau zu in Baden-Württembergs Landeshauptstadt.
Bild: „Achtung, Achtung! Hier spricht Thorsten Lannert.“
Der Frost kriecht in die Gemüter in Stuttgart. In einem Müllcontainer wird
die Leiche Jörg Albrechts entdeckt. Gerade war er aus dem Gefängnis
entlassen worden. Er hatte ein grausames Verbrechen begangen, eine
Vergewaltigung mit Todesfolge. Die Tat wurde gefilmt, um die Bilder im
Darknet zu verkaufen. Es gab also einen Komplizen. Aus Todesangst hat
Albrecht ihn nie verraten und in Kauf genommen, trotz positiver
Sozialprognose seine volle Strafe absitzen zu müssen.
Ihre Ermittlungen führen die Kriminalkommissare Bootz (Felix Klare) und
Lannert (Richy Müller) zu Frank und Simone Mendt (Robert Hunger-Bühler und
Michaela Caspar), den Eltern des damaligen Opfers. Als Nebenkläger waren
sie über Albrechts Haftentlassung informiert worden. Noch immer lastet die
Trauer schwer auf dem Paar. Beide verhehlen kaum ihren Wunsch nach
Vergeltung. Mehr noch: Nur dieses Ziel hält sie noch am Leben.
Ein packendes Katz-und-Maus-Spiel nimmt seinen Lauf. Die Mendts kennen den
Namen des damaligen Mittäters und sind auf der Suche. Die Kriminalbeamten
haben sie durchschaut und observieren das Paar. Doch sie werden
ausgetrickst.
Dieses Mal also kein Lächeln von Staatsanwältin Emilìa Àlvarez (Carolina
Vera), kein heiteres Geplänkel mit Kriminaltechnikerin Nikita Banovic (Mimi
Fiedler) und Rechtsmediziner Vogt (Jürgen Hartmann). Stattdessen große
Ernsthaftigkeit, präzise Psychologie, eindringliche Vernehmungen.
Und nach dem entscheidenden Wendepunkt blanke Nerven bei Bootz und
gereizter Aktivismus bei den anderen. Denn Bootz wird auf persönliche Weise
in den Fall hineingezogen. Ein im TV-Krimi eigentlich ausgereizter Kniff,
in Holger Karsten Schmidts Drehbuch aber immerhin plausibel und von
Regisseur Roland Suso Richter angemessen kalt, rau und grimmig ins Bild
gesetzt.
25 Oct 2015
## AUTOREN
Harald Keller
## TAGS
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