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# taz.de -- Das war die Woche in Berlin II: Die dümmste Niederlage seit Langem
> Hertha BSC hatte so gute Chancen, endlich wieder auf europäischem Parkett
> spielen zu dürfen – und dann vergeigt es das Team nach allen Regeln der
> Kunst.
Bild: Und dann waren die ersten Träume schon vorbei: Hertha verliert in Kopenh…
Manchmal können Ereignisse der Schmach im Sport eine reinigende Wirkung
haben. Ein berühmtes Beispiel kennt man aus der Vereinshistorie von Werder
Bremen, das 2003 im damals noch existierenden europäischen UI-Cup zu Beginn
der Saison an einer Mannschaft namens SV Pasching scheiterte
(„Pasching-Trauma“) – um in der darauf folgenden Spielzeit Meister und
Pokalsieger zu werden.
Nun ist Hertha BSC am Donnerstagabend in der Europa-League-Qualifikation an
einem weitaus namhafteren Gegner – Bröndby Kopenhagen – gescheitert: 1:3
verlor man im Rückspiel, nach dem 1:0-Hinspielerfolg daheim. Klarer Favorit
waren die Berliner dennoch gewesen, und gegen Analogien zu Werder hätte bei
der Hertha sicher niemand etwas einzuwenden. Letzteres ist auch schon der
einzige Hoffnungshalm, an den man sich in Berlin klammern kann.
In die Vereinshistorie wird die Pleite von Kopenhagen vorerst als die
überflüssigste und dümmste Niederlage der jüngeren Vergangenheit eingehen.
Denn beim 1:3, bei dem der finnische Ex-Schalker Teemu Pukki alle drei Tore
für die Dänen erzielte (3., 34., 52. Minute), legte Hertha in der Defensive
eine Nachlässigkeit an den Tag, die Pukki nur als Einladung zum
Toreschießen verstehen konnte.
Hertha-Trainer Pal Dardai stellte im Anschluss richtig fest, dass die
„Körpersprache falsch“ war. In der Tat stolperte und dilettierte die
Berliner Defensive bei den Gegentoren lethargisch vor sich hin – nach
Profifußball sah das nicht aus. Stürmer Vedad Ibisevic, der wie im Hinspiel
traf und den zwischenzeitlichen Ausgleich markierte, war einer der wenigen
Lichtblicke.
Derart nachlässige Auftritte von Favoriten zu einem frühen Zeitpunkt der
Saison in Pokalwettbewerben sind nicht selten. Von daher wird man sich
intern bei Hertha fragen müssen, ob man das Team nicht ausreichend gewarnt
hat oder warum die Warnungen nicht angekommen sind. Denn diese Niederlage
war weniger ein Pukki-Trauma als vielmehr ein hausgemachter Hertha-Flop.
Nach fast sieben Jahren Europaabstinenz hätte man mehr Engagement erwarten
dürfen, ja müssen.
6 Aug 2016
## AUTOREN
Jens Uthoff
## TAGS
Hertha BSC Berlin
Niederlage
Fußball
SC Freiburg
Borussia Dortmund
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