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# taz.de -- Flüchtlingsstreit von CDU und CSU: Der Terror spaltet
> Horst Seehofer ätzt wieder gegen Merkels „Wir schaffen das“. Er spricht
> von der islamistischen Bedrohung und schließt seine Kanzlerkandidatur
> nicht aus.
Bild: Dabei hatten sich die Schwesterparteien gerade erst vertragen
Berlin taz | Geht das schon wieder los? Gerade mal fünf Wochen ist es her,
dass sich CDU und CSU wieder vertragen haben. Nun scheint der Frieden von
Potsdam schon wieder beendet. Bei der Klausur der „Schwesterparteien“ Ende
Juni hatte man in Arbeitsgruppen strittige Themen diskutiert, anschließend
wurde gegrillt. Diesen Programmpunkt nannte CSU-Chef Horst Seehofer gar
„das Sahnehäubchen der Klausur“.
Spätestens aber seit Angela Merkel am Donnerstag vergangener Woche ihren
Dreiwortsatz „Wir schaffen das“ wiederholt hat, herrscht erneut Stunk
zwischen München und Berlin. Im ZDF hat Horst Seehofer nicht nur umgehend
erklärt, er könne sich Merkels Satz „beim besten Willen nicht zu eigen
machen“, schließlich sei mittlerweile der islamistische Terror nach
Deutschland gekommen. Zudem schließt er auch nicht mehr aus, zur
Bundestagswahl 2017 als CSU-Spitzenkandidat anzutreten.
Die CDU, nicht faul, rief nun wiederum ihre Leute auf den Plan. „Die Frage
‚Wir schaffen das‘ ist doch im Grunde genommen der Punkt, weshalb Politiker
gewählt werden“, sagte die saarländische Ministerpräsidentin Annegret
Kramp-Karrenbauer am Montag im Deutschlandfunk. Merkel sei nicht so naiv,
zu behaupten, dass alle Probleme in vier Wochen gelöst seien, sagte das
CDU-Präsidiumsmitglied.
Der CDU-Europapolitiker Elmar Brok warf der CSU ein Ablenkungsmanöver vor,
bei dem sie alle Probleme in der Flüchtlingskrise auf den Bund schiebe. Die
Abschiebung abgelehnter Asylbewerber wie beim Attentäter in Ansbach und die
dabei auftretenden rechtlichen Probleme seien Angelegenheit der Länder,
sagte Brok der Funke-Mediengruppe.
Aber Seehofer hat natürlich auch seine Fürsprecher. Stephan Mayer,
innenpolitischer Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag mit
CSU-Parteibuch, sagte der Passauer Neuen Presse, er verstehe, dass sich
Seehofer Merkels „Wir schaffen das“ nicht zu eigen mache. Viele Bürger
empfänden den Satz als „anmaßend und ignorant“.
1 Aug 2016
## AUTOREN
Anja Maier
## TAGS
Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
Horst Seehofer
CSU
CDU
Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
Horst Seehofer
Ansbach
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